Der oberste Repräsentant der Bremischen Evangelischen Kirche, Schriftführer Bernd Kuschnerus, sagte laut einer Mitteilung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland: "Die Folgen des Klimawandels treffen als allererste diejenigen, die am wenigsten zu ihm beitragen, vor allem die Menschen des globalen Südens. Was für eine Ungerechtigkeit ist das!" Während sich die einen ein Leben im Wohlstand sichern wollten, versuchten die anderen, dem Tod zu entkommen. Kuschnerus äußerte sich anlässlich des ökumenischen Tags der Schöpfung.
Dieser Tag wird seit 2010 jährlich am ersten Freitag im September von der ACK begangen. In diesem Jahr fand die zentrale Auftaktveranstaltung in Bremen statt. Dort waren unter anderem ein Gottesdienst und ein Empfang geplant. Sie bilden den Auftakt einer bis zum 4. Oktober dauernden Schöpfungszeit, in der bundesweit kirchliche Gemeinden und Gruppen Veranstaltungen anbieten.
Kirchen mit zentraler Bedeutung
Der Potsdamer Klimafolgenforscher Wolfgang Lucht forderte in einem Festvortrag, die Kirchen müssten sich mehr für Umweltschutz engagieren. "In Zeiten der zunehmenden Zerstörung kommt den Kirchen als Gemeinschaften des Lebens eine zentrale Bedeutung zu", so Lucht laut Mitteilung. "Wenn sie auf die Gründe unserer Verantwortung hinweisen und sie vorleben, liegt darin auch eine Chance für ihre Erneuerung."
Der ACK-Vorsitzende, Erzpriester Radu Constantin Miron, erklärte den Angaben zufolge, das Streben nach schnellem Glück, der Materialismus, eine Kultur der Probleme statt der Lösungen und die übermäßige Nutzung Sozialer Medien führten zu einem inneren Vakuum. Das Motto des Tages ermuntere dazu, "unser inneres Vakuum durch die authentische Begegnung mit dem Schöpfer und seiner Schöpfung zu füllen und zu überwinden."
Der 1948 gegründeten ACK gehören 18 Kirchen und Gemeinschaften an, sieben weitere haben einen Gast- und fünf einen Beobachterstatus. Die ACK repräsentiert nach eigenen Angaben rund 50 Millionen Christen in Deutschland.