Vatikan fordert garantierten Sonderstatus für Jerusalem

Jede Friedensinitiative ist willkommen

Der Vatikan fordert einen Sonderstatus für Jerusalem. Bestimmte Prinzipien müssten in der Stadt international garantiert sein, sagte der vatikanische Außenbeauftragte, Erzbischof Gallagher, bei der UNO-Vollversammlung in New York.

Symbolbild Eine Touristin macht mit ihrem Smartphone ein Foto von Jerusalem / © Victoria Shapiro (shutterstock)
Symbolbild Eine Touristin macht mit ihrem Smartphone ein Foto von Jerusalem / © Victoria Shapiro ( shutterstock )

Dazu gehörten gleiche Rechte für Juden, Muslime und Christen, "absolut" garantierte Religionsfreiheit und Zugang zu religiösen Stätten sowie die Anerkennung der geltenden Status-quo-Vereinbarungen. Der multireligiöse Charakter, die spirituelle Dimension sowie die Identität und das kulturelle Erbe Jerusalems müssten bewahrt und gefördert werden. Wer auch immer Jerusalem verwalte, sollte sich an diese international garantierten Prinzipien halten.

Erzbischof Paul Richard Gallagher, Sekretär für die Beziehungen mit den Staaten im vatikanischen Staatssekretariat / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Erzbischof Paul Richard Gallagher, Sekretär für die Beziehungen mit den Staaten im vatikanischen Staatssekretariat / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Alle profitieren von Frieden 

Der Heilige Stuhl sei überzeugt, dass von einem Frieden zwischen Israel und Palästina die gesamte internationale Gemeinschaft profitieren würde, sagte Erzbischof Richard Gallagher. Deshalb sei jede Friedensinitiative willkommen; auch arabische Initiativen, sofern sie nicht den berechtigten Interessen von Israelis und Palästinensern entgegenstünden.

Die Palästinenser seien "heute in einer sehr schwachen Position, sowohl wegen Problemen der inneren Staatsführung als auch wegen der immer strikteren und militärisch eingreifenden Haltung des Staates Israel".

Lateinisches Patriarchat von Jerusalem

Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem betreut die rund 60.000 bis 70.000 römisch-katholischen Christen im Heiligen Land. Seine Jurisdiktion erstreckt sich über das Staatsgebiet von Israel, Jordanien, Zypern und die Palästinensischen Gebiete. Die Ursprünge des Patriarchats liegen in der Zeit der Kreuzfahrer, die sich als "Lateiner" bezeichneten. Es erlosch jedoch mit dem Fall Akkos 1291. Im Jahr 1847 belebte Papst Pius IX. das Patriarchat neu.

Blick auf Jerusalem / © Kyrylo Glivin (shutterstock)
Quelle:
KNA