Katholikenkomitee hofft bei Weltsynode auf mutige Debatten

"Keine Zeit mehr zu zögern"

Vor dem Beginn der Weltsynode in Rom hat die Präsidentin des Zentralkomitee der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, "mutige Debatten und Heiligen Geist" für die Versammlung gewünscht. "Es ist Zeit zu handeln", betonte sie.

Irme Stetter-Karp / © Dieter Mayr (KNA)
Irme Stetter-Karp / © Dieter Mayr ( KNA )

Sie erinnerte am Montag in Berlin an den Synodalen Weg der Kirche in Deutschland, der sich über drei Jahre "den Zeichen der Zeit gestellt" habe.

Berechtigte und nötige Auseinandersetzungen über die Zukunft der Kirche wünsche sie sich auch von der Synode in Rom. "Es ist keine Zeit mehr zu zögern. Es ist Zeit zu handeln", betonte Stetter-Karp.

Dr. Irme Stetter-Karp ist die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.  / © Fabian Weiss (Zentralkomitee der deutschen Katholiken)

Mit dem Reformprozess der Weltsynode will Papst Franziskus über mehrere Jahre einen anderen Umgang in der katholischen Kirche etablieren. Ein zentraler Teil des Prozesses ist die Vollversammlung der Bischofssynode, die am Mittwoch die Arbeit aufnimmt.

Deren 464 Teilnehmer sind dann erstmals nicht nur Bischöfe, sondern auch 80 Nicht-Bischöfe mit Stimmrecht, darunter 54 Frauen.

Kennenlernen, Zuhören und Erfahrungsaustausch

Bei der ersten Versammlung geht es zunächst um gegenseitiges Kennenlernen, Zuhören und Erfahrungsaustausch. Im Oktober 2024 dann stehen auch Themen wie Hierarchien und eine Aufwertung von Frauen in der Kirche auf der Agenda.

Seit Beginn 2021 waren dazu in diözesanen und kontinentalen Phasen der Weltsynode bereits thematische Vorbereitungen für die Vollversammlung in Rom getroffen worden.

Bischöfe in der Synodenaula im Vatikan (Archiv) / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Bischöfe in der Synodenaula im Vatikan (Archiv) / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Stetter-Karp erinnerte außerdem an die Netzwerke, die durch diese Vorbereitungsphase entstanden seien. Es sei ein gutes Zeichen, dass der Papst für die Versammlung in Rom auch Nicht-Bischöfe mit Stimmrecht ausgestattet habe, darunter 54 Frauen.

"Der Papst würdigt damit, dass die Kirche nicht nur aus geweihten Männern besteht. Das ist sehr wichtig und ein Zeichen für die Zukunft", so Stetter-Karp.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA