Die mit 10.000 Euro verbundene Auszeichnung teilen sich der Bundesverband und der SkF Trier.
ZDF-Moderatorin Gundula Gause lobte in ihrer Festrede am Freitagabend in Trier die Arbeit des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) für die "Würde des Menschen" und "gelebte, christliche Nächstenliebe".
Die Frauen vom SkF setzen sich für den Einzelnen und "für die Vision einer gerechten und gewaltfreien Gesellschaft, für Chancengerechtigkeit und für bessere Lebensbedingungen" ein.
"Unverzichtbarer Kitt" für den Zusammenhalt in der Gesellschaft
Ihr Einsatz sei mutig, unkonventionell, mit viel Herzblut und Engagement verbunden. Soziale Arbeit sei ein "unverzichtbarer Kitt" für den Zusammenhalt in der Gesellschaft, führte Gause aus.
Angesichts aktueller Herausforderungen beispielsweise durch Migration und Verschuldung werde "fast reflexartig das Soziale" und Gelder dafür in Frage gestellt.
"Wenn wir aber gerade in der derzeitigen angespannten Lage soziale Dienste in Frage stellen oder gar einstellen, wird das den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft nachhaltig schädigen und somit auch extremen politischen Strömungen den Weg bereiten", mahnte sie.
SkF lebt laut Trierer Oberbürgermeister Leibe sozialen Katholizismus
Der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) sagte, der SkF lebe sozialen Katholizismus und gleiche soziale Ungerechtigkeiten aus, "die schon von Nell-Breuning mit seiner wissenschaftlichen Arbeit über Jahrzehnte hinaus kritisierte und bekämpfte, und die dennoch auch heute nicht behoben sind".
Als Beispiele nannte er Gleichberechtigung, Armutsbekämpfung und Sorge um gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Der SkF berät und unterstützt seit mehr als 120 Jahren Frauen und Kinder in schwierigen Lebenslagen und setzt sich auch politisch für deren Interessen ein. Beispielsweise unterstützt er Armutsbetroffene und Alleinerziehende, unterhält Frauenhäuser und Mutter-Kind-Einrichtungen.
Preis erinnert an den "Nestor der katholischen Soziallehre"
Für den Verband arbeiten eigenen Angaben zufolge 6.500 hauptberufliche und 9.000 ehrenamtliche Mitarbeitende in bundesweit rund 130 Vereinen.
Der Preis erinnert an den in Trier geborenen katholischen Theologen, Jesuiten und Sozialethiker Oswald von Nell-Breuning (1890-1991).
Er zählt zu den bedeutendsten Sozialwissenschaftlern des 20. Jahrhunderts und hat Debatten über den Sozialstaat in Deutschland geprägt. In diesem Jahr wurde der Preis erstmals an Frauen vergeben.