Gilbert Aubry (81), Altbischof der ostafrikanischen Insel La Réunion und bis vor kurzem Frankreichs bei weitem dienstältester katholischer Oberhirte, hat seinen Nachfolger Pascal Chane-Teng (52) zum Bischof geweiht.
Rund 30.000 Gläubige nahmen an Zeremonie teil
An der Zeremonie in der Inselhauptstadt Saint-Denis nahmen am Sonntag rund 30.000 Gläubige teil, wie örtliche Medien berichteten. Sein Nachfolger war bislang Generalvikar. Aubry war seit Mai 1976 über 47 Jahre Bischof von Saint-Denis de La Réunion.
Mit Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren bot er dem Papst gemäß dem Kirchenrecht seinen Rücktritt aus Altersgründen an. Franziskus entließ ihn aber erst sechs Jahre später aus dem Amt. La Réunion gehört als Übersee-Departement zu Frankreich und damit auch zur EU.
Alle Weltreligionen auf engstem Raum vertreten
Auf der kleinen, bis zum 17. Jahrhundert unbewohnten Insel im Indischen Ozean sind durch Sklaverei und Arbeitsmigration alle Weltreligionen auf engstem Raum vertreten. Bis 1912 war der Katholizismus Staats- und Pflichtreligion.
Seitdem gilt auch dort Frankreichs laizistische Trennung von Staat und Kirche. Gleichwohl spielt Religion eine allgegenwärtige Rolle auf La Réunion, dem südlichsten Flecken der EU.
Okkulte Praktiken und Phänomene weit verbreitet
Auf der 70 Kilometer langen und 50 Kilometer breiten Insel, rund 10.000 Kilometer von Paris entfernt, sind okkulte Praktiken und Phänomene weit verbreitet. Wiederholt sandte Bischof Aubry umstrittene Gegenstände der Verehrung zur Untersuchung ins Mutterland Frankreich.