Papst Franziskus fordert mehr Schutz für Migranten

"Gefoltert und Opfer von Gewalt"

Papst Franziskus hat erneut mehr Schutz für Migranten in aller Welt gefordert. Auf dem Petersplatz sprach er sich für eine Kehrtwende in der Migrationspolitik aus. Er verlangte mehr reguläre Einwanderungsmöglichkeiten.

Papst Franziskus bei der Weltsynode / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus bei der Weltsynode / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Außerdem forderte er am Donnerstagabend eine verantwortungsvolle internationale Steuerung der zu erwartenden Migrationsbewegungen.

Vor der Skulptur eines Flüchtlingsboots mahnte das Kirchenoberhaupt überdies zum Kampf gegen Menschenhandel. Viele Betroffene würden wie Tauschware verkauft. "Sie werden verschleppt, gefangen genommen, ausgebeutet und versklavt. Sie werden gedemütigt, gefoltert und Opfer von Gewalt. Viele sterben, ohne jemals am Ziel anzukommen."

Papst forderte Anteilnahme gegenüber Schicksal der Flüchtlinge 

Abermals appellierte Franziskus, dem Schicksal von Geflüchteten nicht gleichgültig gegenüberzustehen: "Wie der barmherzige Samariter sind wir aufgerufen, allen Menschen, die heute unterwegs sind, zu Nächsten zu werden, um ihr Leben zu retten, ihre Wunden zu heilen, ihren Schmerz zu lindern."

Zum Gebet mit dem Papst waren einige hundert Männer und Frauen der derzeit im Vatikan tagenden Weltsynode zusammengekommen. Dort beraten sie auf Geheiß des Papstes für rund vier Wochen über einen anderes Miteinander in der katholischen Kirche. Auf dem Petersplatz gedachten sie all jener Menschen, die ihr Leben auf den verschiedenen Migrationsrouten der Welt verloren haben.

Gebet fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt

Thematisch passend hatten die Organisatoren die Skulptur "Angels Unawares" als Hintergrund gewählt. Das Werk wurde von dem kanadischen Künstler Timothy Schmalz geschaffen und steht seit 2019 auf dem Petersplatz. Es zeigt Dutzende Flüchtlinge unterschiedlicher Zeitalter und Herkünfte, die sich unter dem Schutz von Engelsflügeln auf einem Boot drängen. Das Gebet fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Den gesamten Donnerstag über war der Platz für Besucher gesperrt.

Weltsynoden-Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum

Im Oktober findet im Vatikan das erste von zwei zentralen Treffen der Weltsynode statt. Zum ersten Mal dürfen auch Frauen mit abstimmen. Bei der Zusammenkunft geht es vor allem um neue Wege der Mitbestimmung in der Kirche. Zudem sind der Umgang der Kirche mit Frauen und sexuellen Minderheiten sowie die künftige Rolle der Bischöfe Themen. Bei der Synode debattieren auch stimmberechtigte Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit. Über die Beschlüsse der Synode entscheidet am Ende der Papst.

Mitglieder aus Deutschland:

Ein Kardinal sitzt alleine in der Synodenaula und liest bei der Kardinalsversammlung / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Ein Kardinal sitzt alleine in der Synodenaula und liest bei der Kardinalsversammlung / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA