Der Kölner Erzbischof, der auch Präsident des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande ist, ergänzte: "Aber die Christen im Heiligen Land sind nicht zufällig dort, sie sind dort geboren und haben dort einen Auftrag."
Woelki betonte: "So wie die vielen Christen, die aus allen Ländern der Welt dorthin kommen, um an der Seite der Christen des Heiligen Landes, an den Heiligen Stätten und im Empfang der Pilger zu wirken. Sie alle haben eine Mission, und diese Mission ist in schweren Zeiten und in der Not besonders wichtig."
Stimme der kirchlichen Partner in Israel und Palästina
Die Christen spielten in der aktuellen Lage eine wichtige Rolle, ergänzte Woelki. So könne die Kirche in Deutschland "die Stimme unserer kirchlichen Partner in Israel und Palästina" gegenüber der Politik verstärken. "Die Christen im Heiligen Land stehen zwar nicht außerhalb des Konflikts, aber sie haben keine eigenen Machtansprüche. Das verleiht der Stimme der Kirche eine zusätzliche Glaubwürdigkeit."
Außerdem sei das Gebet für die Menschen in der Kriegsregion wichtig.
Solidarität verschiedener Konfessionen
Zur Kooperation der verschiedenen christlichen Kirchen sagte der Kardinal: "Die ökumenische Zusammenarbeit der Kirchen im Heiligen Land ist gut und wird in einer dramatischen Notlage wie der jetzigen noch enger.
Es gibt eine große Solidarität nicht nur unter den Gläubigen der verschiedenen Konfessionen, sondern auch zwischen den Kirchenleitungen."
Weiter sagte Woelki, er habe über den Deutschen Verein vom Heiligen Lande eine dringende Anfrage des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, erhalten.
Nothilfe für Familien
"Darin geht es um Nothilfe für christliche Familien in Gaza sowie um die finanzielle Unterstützung von Familien im Westjordanland und in Jerusalem, deren wirtschaftliche Lebensgrundlage durch den plötzlichen Einbruch des Tourismus und der Pilgerreisen weggebrochen ist."
Auch gehe es um Hilfe für Arbeitsmigranten in Israel, die durch die Angriffe der Hamas auf jüdische Ortschaften Arbeit und Wohnung verloren hätten.
Dafür stelle er nun Geld aus dem Heilig-Land-Fonds bereit, so Woelki.