Weltsynode im Vatikan beginnt mit Schlussabstimmung

Zweidrittelmehrheit erforderlich

Die Weltsynode im Vatikan hat am Samstagnachmittag mit der Abstimmung über die Ergebnisse ihrer ersten vierwöchigen Sitzungsphase begonnen. Ein Ergebnis wird im Verlauf des Abends erwartet. Morgen endet die Synode vorerst.

Beratungen bei der Weltsynode / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Beratungen bei der Weltsynode / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Rund 350 Teilnehmer, darunter erstmals auch Frauen mit Stimmrecht, waren aufgerufen, einen rund 35 Seiten langen Abschlussbericht zu verabschieden.

Votiert wurde abschnittsweise über den finalen Entwurf. Der Text soll gemeinsame Sichtweisen in der weltkirchlichen Debatte um einen neuen kirchlichen Leitungsstil sowie Vorschläge und offene Fragen festhalten. Im Oktober 2024 wird die Synode fortgesetzt.

Es gibt Unstimmigkeiten auf der Weltsynode im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Es gibt Unstimmigkeiten auf der Weltsynode im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Beherrschender Gegenstand des diesjährigen Treffens war die Frage, welche neuen Wege in der Entscheidungsfindung die katholische Kirche künftig ermöglichen soll. Neben einer spürbaren Dezentralisierung der weltweiten Kirche wurden in den Beratungen eine bessere Einbeziehung der kirchlichen Basis und ein Abbau klerikaler Macht gefordert. Auch der Zugang von Frauen zu kirchlichen Ämtern war ein Thema.

Die im Schlussbericht in 20 Punkten mit jeweils etwa 15 Unterpunkten aufgelisteten Ergebnisse und Vorschläge sollten am Samstagnachmittag einzeln abgestimmt werden. Laut Synodenordnung gelten nur die Punkte als angenommen, die eine Zweidrittelmehrheit an Ja-Stimmen erhalten.

Enthaltungen sind nicht möglich. Die Veröffentlichung des Ergebnisses wird für den frühen Abend erwartet.

Bischofssynode

Die katholische Bischofssynode soll die Weltkirche repräsentieren und die Kollegialität von Papst und Bischöfen unterstreichen. Als ständige Einrichtung wurde sie 1965 von Papst Paul VI. (1963-1978) auf Anregung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) geschaffen. Sie entscheidet nicht selbst, sondern berät den Papst. Dieser beruft sie ein und nimmt in der Regel an den Sitzungen teil. Bisher gaben Bischofssynoden wichtige Impulse für die Weltkirche, etwa die Anregung zum Katechismus der Katholischen Kirche.

Papst Franziskus mit Teilnehmern zum Abschluss der Amazonas-Bischofssynode  / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus mit Teilnehmern zum Abschluss der Amazonas-Bischofssynode / © Paul Haring ( KNA )

 

Quelle:
KNA