In der Begründung für die Verleihung des Masaryk-Ordens heißt es für "hervorragende Verdienste um die Entwicklung von Demokratie, Humanität und Menschenrechten". Halik hatte wesentlichen Anteil daran, dass der damals schon greise Prager Kardinal Frantisek Tomasek (1899-1992) in der "Samtenen Revolution" von 1989 Partei für die Demokraten ergriff.
Halik gehörte zu den schärfsten Kritikern von Pavels Vorgänger im Präsidentenamt, Milos Zeman. Innerkirchlich rieb er sich an dem 2022 emeritierten Prager Kardinal Dominik Duka. Beim Festakt zur Ordensverleihung war die katholische Kirche durch Dukas Nachfolger in Prag vertreten, Erzbischof Jan Graubner. Der Masaryk-Orden ist die zweithöchste Auszeichnung der Tschechischen Republik.
Posthum ebenfalls mit Orden ausgezeichnet
Posthum wurde bei der Feier auch der Philosoph Jan Sokol (1936-2011) mit dem Masaryk-Orden ausgezeichnet. Wie Halik war Sokol einst Unterzeichner der Menschrechtserklärung Charta 77 und unter anderem Mitarbeiter der ökumenischen Bibelübersetzung.
Auch die Sängerin Marta Kubisova (80) erhielt den nach dem Staatsgründer Tomas G. Masaryk (1850-1937) benannten Orden. Kubisova wurde mit ihrem "Gebet für Marta" zu einem Symbol des Widerstands gegen den Kommunismus nach der Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahr 1968. Zudem war sie eine der ersten Sprecherinnen der "Charta 77".
"Orden des Weißen Löwen" wurde ebenfalls verliehen
Anlässlich des tschechischen Staatsfeiertages am 28. Oktober verlieh Präsident Pavel mehreren weiteren Ehrenträgern Auszeichnungen für Verdienste um das Land. Darunter den Orden des Weißen Löwen, die höchste Auszeichnung Tschechiens. Unter den Geehrten sind auch zwei eng mit der Kirche verbunden: Der Christdemokrat Petr Pithart (82) war zwischen 1990 und 1992 Ministerpräsident der damaligen Tschechischen Teilrepublik und später Senatspräsident.
Karel Schwarzenberg (86) leitete Anfang der 1990er Jahre unter Vaclav Havel die Präsidentenkanzlei und war 2007 bis 2009 sowie 2010 bis 2013 tschechischer Außenminister. Für Schwarzenberg, der wegen eines Krankenhausaufenthalts nicht an der Feier teilnehmen konnte, nahm dessen Sohn Johannes die Auszeichnung entgegen.