Historiker will mehr Info zu Nahost-Konflikt in neuen Medien

"Einfach und klar verständlich"

Der Nahost-Konflikt muss nach Meinung des Direktors der Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, noch stärker in den sozialen Medien vermittelt werden. Bisherige Vermittlungsarbeit gehe an der jungen Generation Z vorbei.

Autor/in:
Franziska Hein
Über die soziale Medien verbreiten sich Nachrichten sehr schnell / © Yui Mok (dpa)
Über die soziale Medien verbreiten sich Nachrichten sehr schnell / © Yui Mok ( dpa )

"Wir müssen auch in den sozialen Medien viel präsenter sein, eine Sprache finden, die einfach und klar verständlich ist und trotzdem nicht die Komplexität des Nahost-Konflikts nivelliert", sagte Mendel dem Evangelischen Pressedienst (epd).

"Intensiver am Dialog arbeiten"

Die Vermittlung des Nahost-Konflikts in der Generation Z ist laut Mendel eine zentrale Aufgabe. "Wir müssen akzeptieren, dass der Nahost-Konflikt identitätsstiftend für junge Menschen in diesem Land ist - nicht nur für die migrantisch geprägten Teile der Gesellschaft, sondern auch für die jungen Menschen bei 'Black Lives Matter' und 'Fridays for Future'", sagte der deutsch-israelische Historiker und Pädagoge.

Die Stoßrichtung der Vermittlungsarbeit insgesamt, wie sie auch die Bildungsstätte mache, bleibe zwar gleich, betonte Mendel. Beispielsweise sei ihm schon vor dem 7. Oktober, dem Tag des Angriffs der Hamas auf Israel, klar gewesen, dass man mit Langzeitprojekten Kontakte in migrantische Communitys aufbauen müsse.

"Aber wir müssen intensiver am Dialog arbeiten, Kooperationen schließen, wie mit dem jungen Format des öffentlichen Rundfunks Funk, damit wir viele junge Menschen erreichen."

Mehr als 30 Deutsche aus Gazastreifen in Sicherheit gebracht

Am Freitag sind mehr als 30 Deutsche über den ägyptischen Grenzübergang Rafah aus dem umkämpften Gazastreifen in Sicherheit gebracht worden. Das teilte das Auswärtige Amt am Abend auf der Online-Plattform X mit. Unter den Ausgereisten sind den Angaben zufolge Familien mit Kindern. Das Team der deutschen Botschaft in Kairo kümmere sich nun um sie. "Wir setzen unsere Bemühungen fort und arbeiten intensiv daran, dass weitere Deutsche ausreisen können", hieß es weiter.

Rauch nach israelischen Luftangriffen im Gazastreifen / © Abed Khaled (dpa)
Rauch nach israelischen Luftangriffen im Gazastreifen / © Abed Khaled ( dpa )
Quelle:
epd