"Krieg zerstört auch die Erinnerung an die Schritte, die zum Frieden unternommen wurden", so Franziskus. Krieg zerstöre alles, die Jugend, die gesamte Menschheit. "Bitte lassen Sie uns für den Frieden kämpfen", rief er die Teilnehmenden auf. Anschließend folgte ein Moment des stillen Gebets.
Die Ansprache des Papstes fand bei einer Audienz für internationale Mitglieder der katholischen Charismatischen Erneuerung statt. Seit Donnerstag tagen sie zum Thema "Berufen, verwandelt und gesandt" in Rom und dem Vatikan. Organisiert wird das Treffen von "Charis" (Catholic Charismatic Renewal International Service), die Service- und Koordinierungsstelle des Vatikans für die Charismatische Bewegung. Geleitet wird "Charis" von einem 18-köpfigen internationalen Team Ehrenamtlicher, moderiert von dem Argentinier Pino Scafuro.
In den Dienst der gesamten Kirche
Von der Bewegung forderte der Papst Offenheit. Sie sollten an die Ränder gehen und sich nicht auf die großen Strukturen und prominente Führungspersönlichkeiten beschränken. Charismen (von Altgriechisch "Gaben") sollten gefördert, nicht kontrolliert und in den Dienst der gesamten Kirche gestellt werden. Aufgaben von Charis seien die Unterstützung von Leitungspersonal sowie Rat und Begleitung für alle Gruppen, die sich auf die charismatische Erneuerung beziehen.
Weiter mahnte Franziskus zur Wachsamkeit, "damit Sie nicht in die Versuchung von Macht- und Einflussspielen geraten". Wichtig sei, Raum für neue Generationen von Führungspersönlichkeiten zu lassen und sich ständig für die Ausbildung junger Menschen einzusetzen.
Der katholischen Charismatischen Erneuerung gehören nach Vatikanangaben weltweit über 120 Millionen Menschen an. In ihrer Frömmigkeit und ihrem Engagement hebt die Bewegung den Heiligen Geist hervor. Sie ist gekennzeichnet durch ein intensives und frei gestaltetes Gebets- und Gottesdienstleben, aber auch Verkündigung und soziales Engagement zählen dazu. Zudem ist die Charismatische Bewegung ökumenisch engagiert.