DKB-Umweltbischof Lohmann wirft Thunberg Antisemitismus vor

Diskreditiert sich selbst und FFF-Bewegung

Der katholische Umweltbischof Rolf Lohmann wirft der Klimaaktivistin Greta Thunberg vor, antisemitische Stimmung zu schüren. Auch der Berliner Erzbischof Koch und der Hildesheimer Bischof Wilmer hatten sich von Thunberg distanziert.

Weihbischof Rolf Lohmann, Vorsitzender der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), bei einer Pressekonferenz am 25. September 2019 in Fulda. / © Julia Steinbrecht (KNA)
Weihbischof Rolf Lohmann, Vorsitzender der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), bei einer Pressekonferenz am 25. September 2019 in Fulda. / © Julia Steinbrecht ( KNA )

In einem Interview des Münsteraner Internetportals kirche-und-leben.de distanzierte sich Lohmann am Freitag von Thunbergs Äußerungen zum Krieg in Israel. "Zu meinem großen Bedauern diskreditiert Frau Thunberg mit ihren Aussagen nicht nur sich selbst, sondern auch die gesamte Fridays-for-Future-Bewegung", so der Münsteraner Weihbischof, der in der Deutschen Bischofskonferenz für Umwelt- und Klimafragen zuständig ist. Thunberg hatte sich in den vergangenen Wochen mehrfach einseitig zum Nahost-Krieg geäußert und etwa vom palästinensischen Kampf gegen Unterdrückung und für Gerechtigkeit gesprochen.

Nach Ansicht Lohmanns zerstören die Aussagen Thunbergs das ansonsten positive Engagement der Klimabewegung. Die Schwedin verdrehe nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel die Tatsachen und schüre antisemitische Stimmungen. "Es geht nicht an, dass Veranstaltungen von Fridays for Future, wie zuletzt in Amsterdam, dazu genutzt werden, um gefährliche - weil antisemitische - politische Botschaften zu verkünden", so der Weihbischof. Er glaube außerdem, dass Thunberg damit der Gesinnung vieler anderer Klimaaktivisten widerspreche.

Bischöfe und kirchliche Verbände dringen auf mehr Klimaschutz

Prominente Kirchen-, Ordens- und Verbändevertreter fordern die Politik zu mehr Anstrengungen für den Klimaschutz auf. Zugleich betonen die Unterzeichner des Appells "Wir sind bereit", sie seien selbst bereit zu mehr Engagement gegen den Klimawandel. Sie beklagen aber auch "zu viele Unklarheiten und bürokratische Hemmnisse".

Symbolbild Klimaschutz, Umweltschutz / © rangizzz (shutterstock)
Symbolbild Klimaschutz, Umweltschutz / © rangizzz ( shutterstock )
Quelle:
KNA