Der Auftritt sei vollkommen inakzeptabel und zu verurteilen. "Die Taliban sind für massive Menschenrechtsverletzungen verantwortlich", betonte Faeser mit Blick auf die Entwicklungen in Afghanistan, wo die radikalislamischen Taliban vor eineinhalb Jahren die Macht an sich gerissen haben.
"Wir schützen viele Geflüchtete aus Afghanistan vor der Unterdrückung der Taliban. Ihre Funktionäre haben in Deutschland nichts zu suchen."
Ditib distanzierte sich von Veranstaltung
Der Leiter der Lebensmittel- und Arzneibehörde in Afghanistan, Abdul Bari Omar, hatte laut dem Zeitungsbericht am Donnerstag vor Muslimen in der Ditib-Moschee in Köln-Chorweiler gesprochen.
Bereits am Freitag hatte sich der Vorstand von Ditib in Köln-Chorweiler von der Veranstaltung am Vortag distanziert. Für dieses als religiös angefragte Treffen des "Afghanischen Kulturvereins Köln Meschenich" habe die Gemeinde ihre Räumlichkeiten vermietet.
Entgegen vertraglicher Vereinbarung sei daraus eine politische Veranstaltung geworden. Dem Verein, der nicht zum Ditib-Verband gehöre, werde Hausverbot erteilt.
"Reise wurde uns nicht angekündigt"
"Wir sind schockiert über diese Veranstaltung", hieß es in der Erklärung. "Unsere Gemeinde, unser Verband, die Ditib lehnt jede - auch nur geistige - Nähe zu den Taliban ab."
Auch das Auswärtige Amt und die Staatskanzlei NRW äußerten sich alarmiert: "Die Reise wurde uns nicht angekündigt und wir verurteilen den Auftritt auf das Schärfste", erklärte das Auswärtige Amt auf Anfrage des "Kölner Stadtanzeigers" (Samstag).
Weitere Maßnahmen würden nun geprüft. Ein Sprecher der Staatskanzlei NRW sagte der Zeitung, dass Mitglieder einer radikalen Organisation wie die Taliban ihre Ideologien ungefiltert auf deutschem Boden verbreiteten, sei "ein unsäglicher Vorgang". Alle Details dieses Sachverhalts müssten nun "vollumfänglich aufgeklärt" werden.