Deutschlands Wirtschaftsengagement in Afrika dürfe "keine Einbahnstraße sein, die zu einer Art Imperialismus 2.0 führt", erklärte Carsten Bockemühl, Afrikaexperte von Misereor, am Montag in Berlin.
Im weltweiten Wettbewerb sollte der Blick auch auf lokale Beschäftigung, Menschenrechts- und Umweltschutz und eine stärkere Beteiligung zivilgesellschaftlicher afrikanischer Akteure gelenkt werden, forderte Bockemühl.
Mehr Engagement für Menschenrechte und Umweltschutz gewünscht
In der "Compact with Africa"-Initiative kämen der Kampf gegen Armut sowie menschenrechts- und umweltbezogene Risiken zu kurz. Stattdessen ziele das Engagement auf den Zugang zu Energie und metallischen Rohstoffen ab, "Sektoren, die traditionell wenig Arbeitsplätze auf dem afrikanischen Kontinent schaffen und koloniale Exportstrukturen fortführen", bemängelte Bockemühl.
Die Initiative "Compact with Africa" wurde 2017 im Rahmen der G20 von Deutschland ins Leben gerufen, um die Rahmenbedingungen für private Investitionen in reformorientierten afrikanischen Ländern zu verbessern.
Konferenz mit Bundeskanzler Scholz
Bei der Konferenz in Berlin berät Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit mehreren afrikanischen Staats- und Regierungschefs über die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Dazu gibt es auch eine Reihe von weiteren Treffen am Rande der Konferenz.