Papst Franziskus hat an die 800 Jahre alte Tradition der Weihnachtskrippe erinnert. «Im Hause meiner Eltern in Buenos Aires hat dieses weihnachtliche Zeichen nie gefehlt», schreibt der gebürtige Argentinier in einem Gastbeitrag für die italienische Tageszeitung «La Stampa» (Dienstag). Es seien gerade die kleinen Dinge, die den Weg zu Gott wiesen, so der Papst. Die Menschwerdung Jesu Christi habe sich unauffällig, beinahe unbemerkt entfaltet.
In der Krippe seien es jedoch die Hirten, die in der Kleinheit das Antlitz Gottes erkannten, schreibt Franziskus. Die Engel hätten sie auf ein Kind hingewiesen, das dort geboren wurde. «Das ist kein Zeichen von Macht, Selbstgenügsamkeit oder Stolz. Nein. Der ewige Gott erniedrigt sich in einem wehrlosen, sanftmütigen, demütigen Menschen. Gott hat sich herabgelassen, damit wir mit ihm gehen können und damit er sich an unsere Seite stellt, nicht über und weg von uns.»
Franz von Assisi gilt als Gründer der Tradition
Im Jahr 1223 feierte der heilige Franz von Assisi (1181/82-1226) die Geburt Jesu anschaulich in einer Grotte im italienischen Greccio nach. Damit soll er die heute weltweit verbreitete Tradition der Weihnachtskrippen begründet haben. Die diesjährige Krippe auf dem Petersplatz ist dem Wallfahrtsort Greccio nachempfunden.
Den 25 Meter hohen Weihnachtsbaum stellt in diesem Jahr die Gemeinde Macra aus der nordwestitalienischen Alpenprovinz Cuneo. Eingeweiht werden Krippe und Baum demnach am 9. Dezember durch den Leiter der Vatikanstaats-Verwaltung, Kardinal Fernando Vergez Alzaga. Das Ensemble bleibt bis zum liturgischen Ende der Weihnachtszeit am 7. Januar stehen.