Priester für breiteres kirchliches Angebot an Segensfeiern

"Mit den Menschen ins Gespräch kommen"

Die katholische Kirche soll ihr Angebot an Feiern zu Lebenswenden nach Ansicht des Priesters Thomas Frings erweitern. Neben der Feier der Sakramente solle sie auch verschiedene Formen von Segensfeiern anbieten.

Symbolbild Brautpaar mit Hochzeitsringen / © Melinda Nagy (shutterstock)
Symbolbild Brautpaar mit Hochzeitsringen / © Melinda Nagy ( shutterstock )

Das sagte der in Köln lebende Geistliche im Gespräch mit dem Portal katholisch.de (Freitag). Er selbst habe schon einige freie Trauungen gefeiert, wenn Paare nicht kirchlich heiraten wollten.

Keine Verwechslung von Segen und Sakrament

"Wir müssen mit den Menschen ins Gespräch kommen und gemeinsam überlegen, welche Form ihrer religiösen Praxis, wenn es eine gibt, und ihrem Lebensentwurf am ehesten entspricht", so Frings.

Thomas Frings (privat)

Eine Gefahr, dass Paare einen Segen mit der kirchlich-sakramentalen Trauung verwechseln könnten, sieht der Geistliche nicht: "Wenn Gläubige den Unterschied zwischen Segen und Sakrament nicht kennen, dann stellt sich die Frage nach der Gültigkeit des Sakraments."

In solchen Fällen sei eine freie Form mit Segen besser, "statt sich nötigen zu lassen, ein Sakrament zu empfangen", das nicht verstanden werde.

Im Gespräch mit der Gesellschaft bleiben

Als Beispiele ähnlicher entsprechender Angebote nannte Frings Segensfeiern für Neugeborene als Alternative zur Taufe. Zudem gebe es seit vielen Jahren in Ostdeutschland Feiern zur Lebenswende als kirchliche Alternative zur Jugendweihe.

"Wir sollten uns als Kirche zukünftig breiter aufstellen, denn wir wollen ja im Gespräch mit der Gesellschaft bleiben", so der frühere Münsteraner Geistliche, der inzwischen im Ruhestand in Köln lebt.

Manche Formulierungen abgelehnt

Für ihn selbst sei es durchaus eine Herausforderung, bei einer freien Trauung zu sprechen, ohne Gott ausdrücklich zu nennen.

Die entsprechende Bitte bei einer Beerdigung, ohne Nennung von Gott und Auferstehung zu reden, habe er abgelehnt. "Dann hätte ich meine Überzeugung an einer wesentlichen Stelle verraten."

Die Ehe als Sakrament

Die Paare verstehen ihre Ehe als einen sakramentalen Bund – als eine ganzheitliche Lebensgemeinschaft, die in ihrer Unauflöslichkeit die unverbrüchliche Treue der göttlichen Liebe spiegelt.

Sie begreifen ihren Ehebund und ihre eheliche Treue in Verbindung mit dem – in Jesus endgültig offenbar gewordnen – Versprechen, dass Gott in der konkreten Lebenswirklichkeit präsent ist und den Menschen unbedingt treu bleiben will.

Symbolbild Ehe / © BONDART PHOTOGRAPHY (shutterstock)
Quelle:
KNA