Papst ernennt neuen Administrator für Abtei Saint-Maurice

Endgültige Entscheidung noch nicht getroffen

Für die von Missbrauchsvorwürfen betroffene Abtei Saint-Maurice der Augustiner-Chorherren in der Schweiz hat Papst Franziskus einen neuen Interimsleiter berufen. Jean Michel Girard folgt auf den zurückgetretenen Roland Jaquenoud.

Gegründet wurde die Abtei Saint Maurice durch den heiligen Sigismund, den späteren König von Burgund. Im 9. Jahrhundert wurden die Mönche durch Chorherren ersetzt. / © Georges Scherrer (KNA)
Gegründet wurde die Abtei Saint Maurice durch den heiligen Sigismund, den späteren König von Burgund. Im 9. Jahrhundert wurden die Mönche durch Chorherren ersetzt. / © Georges Scherrer ( KNA )

Wie das vatikanische Presseamt am Dienstag mitteilte, ernannte der Papst den 75-jährigen zum Apostolischen Administrator mit dem Zusatz "sede plena et ad nutum Sanctae Sedis". Dies bedeutet, dass der bisherige Abt sein Amt derzeit nicht ausüben kann und der Papst sich eine endgültige Entscheidung über die Besetzung vorbehält.

Der Ruf der im 6. Jahrhundert gegründeten Abtei Saint Maurice wurde in den vergangenen Monaten durch Vorwürfe sexueller Verfehlungen schwer erschüttert. Im September legte Jean Cesar Scarcella (71) nach einem Vorwurf sexuellen Missbrauchs sein Amt bis auf Weiteres nieder, um die Ergebnisse einer kirchlichen Untersuchung abzuwarten.

Ihm folgte Roland Jaquenoud als Interimsleiter. Auch dieser trat inzwischen zurück. Ihm wurde vorgeworfen, vor 20 Jahren einen Novizen sexuell genötigt zu haben. - Die Abtei Saint-Maurice gilt als ältestes Kloster des Abendlandes, das ohne Unterbrechung besteht. Sie untersteht unmittelbar dem Papst.

Ältestes Kloster des Abendlandes Saint-Maurice

Saint-Maurice gilt als ältestes Kloster des Abendlandes, das ohne Unterbrechung besteht. Es beherbergt einen der reichsten Kirchenschätze Europas. 2014/2015 feierte die Abtei ihr 1.500-jähriges Bestehen. Ihre Ursprünge gehen auf das legendäre Grab des heiligen Mauritius (Moritz) und seiner Gefährten zurück.

Mitglieder der Thebäischen Legion sollen Ende des 3. Jahrhunderts an verschiedenen Orten als Märtyrerchristen gestorben sein, so auch in Köln, Bonn und Xanten.

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Quelle:
KNA