Die Kirche müsse sich weiterentwickeln, sonst schaffe sie sich selbst ab. "Wir sind ohnehin an einer Schwelle, an der sich immer mehr Menschen von der Kirche abwenden."
Corona-Zeit als Positivbeispiel
Als positives Beispiel führte Karliczek die Corona-Zeit an, in der viele digitale Messen angeboten worden seien. Gerade ältere Menschen, die oft alleine zu Hause gewesen seien, seien dadurch an die Hand genommen worden.
"Die Kirche bräuchte mehrere solcher neuen Formate, um attraktiver zu werden. Sie muss zu einer Kirche werden, die nicht nur Veränderung verspricht, sondern diese umsetzt und glaubwürdig verkörpert."
Synodaler Ausschuss nehme Sorgen ernst
Zugleich verteidigte die KDFB-Präsidentin die Fortsetzung des deutschen Reformprojekts Synodaler Weg im neuen Gremium Synodaler Ausschuss.
Der Ausschuss nehme die Sorgen von Franziskus und einiger kritischer Bischöfe ernst: "Aber wir lassen uns nicht aufhalten - auch nicht von Mahnbriefen oder finanziellen Blockaden." Die Kirche lasse sich nur von innen reformieren. "Wenn der Papst die Forderungen der Basis ignoriert, ist er irgendwann ein König ohne Reich." - Karliczek war von 2018 bis 2021 Bundesbildungsministerin.