Christen aus Ozeanien fordern gerechte Wohlstandsverteilung

"Westen zerstört unsere Lebensgrundlage"

Katholische Umweltaktivisten aus Ozeanien kritisieren die westlichen Industrienationen und fordern mehr Rücksicht auf die vom Klimawandel besonders betroffenen Länder. Erste Menschen würden bereits zu Klimaflüchtlingen werden.

Bei einem Klimastreik wird ein Globus als Symbol für eine klimaneutrale Welt hochgeholten. / © Stefano Guidi (shutterstock)
Bei einem Klimastreik wird ein Globus als Symbol für eine klimaneutrale Welt hochgeholten. / © Stefano Guidi ( shutterstock )

Die Präsidentin des katholischen Frauenverbandes auf der Inselgruppe Bougainville, Helena Hakena, verwies am Samstag vor allem auf den Abbau von Kupfer, Lithium, Nickel und seltenen Erden in Papua-Neuguinea, die für neue Technologien der Energiewende in der westlichen Welt gebraucht würden.

"Dieser Abbau führt in meiner Heimat zu Zerstörungen der Umwelt und traditionellen Lebensweise der Menschen", sagte sie in einer vom katholischen Hilfswerk missio Aachen veröffentlichten Mitteilung. Denn der Erlös komme nicht bei den einfachen Menschen an: "Damit wird nur der Wohlstand von einigen Unternehmen und Politikern gesichert. Wir brauchen aber einen gerechten Wohlstand für alle."

"Leiden unter der Gier"

Die missio-Partnerin aus Papua-Neuguinea äußerte sich zudem enttäuscht nach ihrer Rückkehr vom Weltklimagipfel in Dubai: "Unsere Stimmen wurden nicht gehört." Die Menschen im Süden hätten kaum Anteil an den Ursachen des Klimawandels, verbrauchten auch kaum Strom, doch sie "leiden am meisten unter der Gier und dem Verbraucherverhalten des größten Teils der Welt".

Konkret berichtete sie davon, dass in ihrer Heimat erste Klimaflüchtlinge bereits umgesiedelt werden müssten wegen des steigenden Meeresspiegels. Dabei würden neben der Natur auch soziale Gemeinschaften und kulturelles Erbe zerstört.

35 kirchliche Organisationen lehnen fossile Brennstoffe ab

Ein Zusammenschluss von 35 kirchlichen Einrichtungen aus sechs Ländern will sich von fossilen Brennstoffen trennen. Von katholischer Seite beteiligen sich unter anderem fünf Diözesen in Irland sowie zwei in Kanada, wie aus der am Dienstagabend verbreiteten Mitteilung hervorgeht. Die Deinvestitionen in fossile Brennstoffe belaufen sich demnach auf rund 500 Millionen Dollar (rund 488 Millionen Euro). An der Aktion beteiligt sind unter anderen die Laudato-Si-Bewegung sowie der Ökumenische Rat der Kirchen.

Ausstieg aus fossilen Brennstoffen / © I. Noyan Yilmaz (shutterstock)
Ausstieg aus fossilen Brennstoffen / © I. Noyan Yilmaz ( shutterstock )
Quelle:
KNA
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