"Das ist das Wunder von Weihnachten: keine Mischung aus kitschigen Gefühlen und weltlichem Trost, sondern die unglaubliche Zärtlichkeit Gottes, der die Welt rettet, indem er Mensch wird", sagte der Papst in seiner Weihnachtspredigt bei der abendlichen Christmette im Petersdom.
Mit dem Herzen in Bethlehem
Der Papst erinnerte an die Weihnachtsgeschichte im Neuen Testament, wonach Josef und Maria wegen einer Volkszählung nach Bethlehem gehen müssen. Die hochschwangere Maria bringt dort Jesus zur Welt und legt ihn in eine Krippe.
"Unser Herz ist heute Abend in Bethlehem, wo der Friedensfürst noch immer von der zum Scheitern verurteilten Logik des Krieges zurückgewiesen wird, vom Lärm der Waffen, der ihn auch heute daran hindert, in der Welt eine Herberge zu finden", predigte das Kirchenoberhaupt.
Offenheit und Vertrauen
Gott sei kein mächtiger Herrscher, der mit weltlichem Erfolg und "dem Götzendienst des Konsums" in Verbindung stehe, sagte Franziskus. Er sei auch kein Gott, der nur dazu diene, die Probleme der Menschen zu lösen. "Er benützt keinen Zauberstab, er ist nicht der kommerzielle Gott des 'Alles und sofort'", betonte der Papst. "Er rettet uns nicht auf Knopfdruck, sondern er kommt uns nahe, um die Wirklichkeit von innen heraus zu verändern."
In einer Welt, die urteile und nicht verzeihe, verspürten viele Menschen das Gefühl von Unzulänglichkeit und Unzufriedenheit, führte Franziskus weiter aus. Doch Jesus warte nicht auf erfolgreiche Leistungen, sondern auf ein offenes und vertrauensvolles Herz.