Für Auschwitz-Überlebende in aller Welt sei die Nachricht "wie ein Schlag ins Gesicht und ein zutiefst deprimierender Vorgang", sagte er am Dienstag in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Spionage gegen jüdische Auschwitz-Überlebende in den Niederlanden
Hintergrund ist ein Bericht der Amsterdamer Tageszeitung "Het Parool" vom Samstag. Demnach betrieb der niederländische Inlandsgeheimdienst bis in die 1980er Jahre hinein Spionage gegen jüdische Auschwitz-Überlebende. Deren Engagement im 1956 gegründeten niederländischen Auschwitz Komitee galt demnach als "Gefahr für die Demokratie". Die Ausforschung habe sich bis in die Wohnräume von Annetje Fels-Kupferschmidt, der damaligen Präsidentin des Auschwitz Komitees der Niederlande, erstreckt, hieß es. Beobachtet wurde demnach auch die Teilnahme an Aktivitäten in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau.
Heubner forderte eine Entschuldigung der niederländischen Behörden. Das sei wichtig, weil viele Auschwitz-Überlebende sich gut daran erinnerten, wie sie in Zeiten des Kalten Krieges für das Gedenken an Auschwitz sowie ihr Eintreten für Verfolgung und Verurteilung der Täter als Staatsfeinde und Kommunisten gebrandmarkt und ausgegrenzt wurden. Dabei sei vielen Fanatikern in Ost und West besonders die Tatsache ein Dorn im Auge gewesen, dass die Überlebenden versuchten, über die Grenzen eines geteilten Europas hinweg miteinander in Verbindung zu bleiben.