Polizei nimmt Verdächtigen in Gewahrsam

"Wir ermitteln mit Hochdruck"

Im Zuge der Ermittlungen zu der Gefahrenlage am Kölner Dom hat die Polizei zunächst fünf Männer in Gewahrsam genommen. Vier von ihnen kamen wieder auf freien Fuß, wie die Polizei Köln am Dienstagabend mitteilte.

Polizei am Kölner Dom / © Sascha Thelen (dpa)
Polizei am Kölner Dom / © Sascha Thelen ( dpa )

Ein 30 Jahre alter Tadschike wurde den Angaben nach zur Gefahrenabwehr in Gewahrsam genommen. Gegen den Mann würden "staatsschutzrelevante Erkenntnisse" vorliegen.

Das Amtsgericht Oberhausen hat auf Antrag der Polizei Köln die Anordnung der Ingewahrsamnahme bis zum 7. Januar bestätigt, wie die Polizei weiter mitteilte. Die Polizei hatte den Angaben zufolge an Heiligabend in Wesel eine Wohnung mit Spezialeinheiten durchsucht und dabei die zunächst fünf Männer in Gewahrsam genommen.

"Wir schöpfen alle rechtlichen Möglichkeiten aus, um die Menschen, den Dom und die bevorstehenden Silvesterfeierlichkeiten zu schützen", erklärte Kripochef Michael Esser. "Wir ermitteln mit Hochdruck und sind dankbar, dass die Besucherinnen und Besucher des Doms Verständnis für die strikten Sicherheitsmaßnahmen zeigen", sagte Esser.

Kölner Dom bleibt außerhalb der Gottesdienstzeiten geschlossen

Wegen der aktuellen Sicherheitslage bleibt der Dom außerhalb der Gottesdienstzeiten bis auf Weiteres geschlossen, wie die Polizei weiter erklärte. Domkapitel und Polizei hätten ergänzende Regelungen für Besucher bis zum Neujahrstag getroffen. Demnach können Menschen nach einer Kontrolle durch die Polizei den Dom für liturgische Zwecke wie Messen und Beichten weiterhin betreten. Auch vereinbarte Innenraumführungen würden stattfinden. Andere Besuche seien jedoch aus Sicherheitsgründen aktuell nicht möglich.

Nach einem Gefahrenhinweis waren vor Weihnachten die Schutzmaßnahmen am Kölner Dom verschärft worden. Besucherinnen und Besucher der Weihnachtsgottesdienste mussten sich Kontrollen unterziehen. Im Dom waren Polizisten und weitere Sicherheitskräfte im Einsatz. Laut Medienberichten gab es Hinweise auf mögliche Anschlagspläne einer islamistischen Terrorgruppe.

Kölner Dom für Touristen bis auf weiteres geschlossen

Wegen des Terroralarms bleibt der Kölner Dom für Touristen bis auf weiteres geschlossen. "Alle liturgischen Angebote finden statt, touristischer Besuch ist leider nicht möglich", sagte der Sicherheitschef des Doms, Oliver Gassen, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. "Zwischen den Gottesdiensten wird der Dom geschlossen." Normalerweise werde der Dom von Weihnachten bis Neujahr von mehr als 100.000 Menschen besucht. Das werde in diesem Jahr aufgrund der besonderen Sicherheitslage leider nicht möglich sein. 

Einlasskontrolle vor dem Kölner Dom  / © Nicolas Ottersbach (DR)
Einlasskontrolle vor dem Kölner Dom / © Nicolas Ottersbach ( DR )

 

Quelle:
epd