Katholische Landjugend lenkt Blick auf Ressourcenschonung

Umgang mit Wasser wird immer wichtiger

Die Grüne Woche in Berlin präsentiert Trends der Ernährungs- und Landwirtschaft. Daneben werden auch Themenbereiche wie Urlaub, Einkaufen oder erneuerbaure Energien vorgestellt. Mit dabei ist auch die katholische Landjugendbewegung.

Symbolbild Landwirt bewässert ein Feld / © Fotokostic (shutterstock)
Symbolbild Landwirt bewässert ein Feld / © Fotokostic ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Viele Bauern sind sauer auf die Ampelregierung und lassen sie das auch öffentlich spüren. Was bekommen Sie denn von dieser aufgeheizten Stimmung mit, vor deren Hintergrund die Grüne Woche in diesem Jahr läuft? 

Sarah Schulte-Döinghaus / © Johannes Senk (KNA)
Sarah Schulte-Döinghaus / © Johannes Senk ( KNA )

Sarah Schulte-Döinghaus (Bundesvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung / KLJB): Wir sind da mittendrin, weil wir als katholische Landjugendbewegung einige Landwirtinnen und Landwirte als Mitglieder haben. Da müssen wir natürlich auch Partei ergreifen und sagen, dass es so mit den Belastungen für die Landwirtinnen und Landwirte nicht weiter gehen kann. 

DOMRADIO.DE: Unabhängig von den aktuellen politischen Belastungen ist Wasser ein großes Thema der Landjugendbewegung. Wie gehen Sie das konkret an?

Schulte-Döinghaus: Wir haben an unserem Stand ein interaktives Wimmelbild, das verschiedene Szenen zum Thema Wasser aufgreift. Wir haben in den letzten Wochen die Starkregen-Ereignisse deutlich gespürt. Wenn wir aber die letzten zwei Jahre betrachten, dann war eher die Trockenheit ein Problem.

Gleichzeitig möchten wir natürlich die Verbraucherinnen und Verbraucher sowie die Messebesucherinnen und Messebesucher darauf aufmerksam machen, dass wir auch selbst an unserem Wasserkonsum arbeiten können. Das geht beispielsweise im privaten Verbrauch, aber auch in der Tourismusbranche. Da muss man sich nur mal vor Augen führen, wie viel Wasser zum Beispiel Skikanonen verbrauchen.

Sarah Schulte-Döinghaus

"Wir zeigen nicht auf, was die Verbraucherinnen und Verbraucher für Fehler machen. Wir versuchen darauf aufmerksam zu machen, wo sie sich verbessern können."

DOMRADIO.DE: Wie kommt Ihre Aktion an?

Schulte-Döinghaus: Wir zeigen nicht auf, was die Verbraucherinnen und Verbraucher für Fehler machen. Wir versuchen darauf aufmerksam zu machen, wo sie sich verbessern können. Das kommt gut an.

Natürlich ist es bei so einer Verbrauchermesse immer herausfordernd, Inhalte zu vermitteln. Aber uns ist es als Landjugend auch wichtig, nicht nur den Spaß voranzustellen, sondern auch Informationen mitzugeben. Das klappt gut. 

DOMRADIO.DE: Am Sonntagabend haben Sie in der Kirche Sankt Sebastian in Berlin einen Land-Gottesdienst gefeiert. Was ist das Besondere gewesen? 

Schulte-Döinghaus: Ich glaube, für Berlin war es auf jeden Fall was Besonderes, dass die Kirche mit knapp 400 Landjugendlichen bis auf den letzten Platz gefüllt war. Da sind normalerweise nicht so viele Katholikinnen und Katholiken.

Tatsächlich wurde uns auch nachher gesagt, dass das eine der Kirchen ist, die vermutlich als erstes geschlossen werden wird, weil es im Stadtgebiet nicht mehr so viele Katholikinnen und Katholiken gibt. Ich fand es besonders schön, dass wir unseren Glauben in der Gemeinschaft erleben konnten.

Sarah Schulte-Döinghaus

"Gerade als Bundesvorstand dürfen wir ja den Kontakt zu unseren Mitgliedern nicht verlieren und müssen eng im Austausch sein."

DOMRADIO.DE: Macht es Ihnen für Ihre eigene Arbeit Mut, dass so viele da waren und Begeisterung gezeigt haben? 

Schulte-Döinghaus: Ja, auf jeden Fall. Das ist uns auch immer ganz wichtig. Gerade als Bundesvorstand dürfen wir ja den Kontakt zu unseren Mitgliedern nicht verlieren und müssen eng im Austausch sein.

DOMRADIO.DE: In diesen Tagen geht es auch um die Verteidigung der Demokratie. Sie hatten auf der Messe schon eine Veranstaltung zum Thema Jugendverband als Basis von Demokratie. Das klingt ein bisschen abstrakt. Wie gehen Sie da praktisch vor? 

Schulte-Döinghaus: Als Jugendverband leben wir demokratische Strukturen. In unseren Ortsgruppen wird darüber abgestimmt, was es für Aktionen geben soll, wie unser Programm aussieht, wer Vorsitzender wird. Das ist ganz wichtig, damit junge Menschen direkt erleben können, dass ihre Stimme Gewicht hat, dass sie mitbestimmen können, worauf es hinauslaufen soll.

Dann erlebt man Selbstwirksamkeit und weiß, dass man was verändern kann. Das motiviert auch später, sich zum Beispiel in der Politik zu engagieren. Die Strukturen sind ja schon so aufgebaut, dass man, beispielsweise über die Jugendringe, über den eigenen Verband hinaus aktiv werden kann.

Das Interview führte Bernd Hamer.

Katholische Landjugendbewegung Deutschlands

Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) versteht sich als politischer Jugendverband, der sich im und für den ländlichen Raum engagiert, innovativ ist und in Gesellschaft und Politik etwas bewegt. Jugendliche und junge Erwachsene schließen sich in der KLJB zusammen, um gemeinsam in unterschiedlichen Themenfeldern aktiv zu werden und politisch zu handeln.

Symbolbild Frau im Getreidefeld / © ShotPrime Studio (shutterstock)
Symbolbild Frau im Getreidefeld / © ShotPrime Studio ( shutterstock )
Quelle:
DR