"Frieden ist nichts, was ein für alle Mal da ist. Er muss immer wieder neu erworben und abgesichert werden", sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Montag in Leipzig beim bundesweiten Auftakt der Initiative unter dem Leitwort "Frieden beginnt bei mir".
Was braucht es für Versöhnung?
Ziel der Kampagne des katholischen Wohlfahrtsverbands sei es, aufzuzeigen, was jeder und jede zum Frieden beitragen könne und was es für Versöhnung brauche. "Auch in unfriedlichen Zeiten ist es immer wieder möglich, Frieden zu stiften", erklärte Welskop-Deffaa.
Zugleich betonte sie, die Verantwortung für Frieden dürfe nicht allein auf den Einzelnen gewälzt werden: "Es braucht ein solidarisches 'Wir', und das setzt eine soziale Absicherung voraus, ohne die sich ganz schwer ein Zugehörigkeitsgefühl einstellen kann."
Mit Blick auf polarisierende und spaltende Tendenzen in der Gesellschaft sagte die Caritas-Präsidentin: "Wer nicht das Gefühl hat, dass alle im selben Boot sitzen, dem ist es womöglich egal, ob das Boot kentert."
Aktionen an vielen Standorten
Weskop-Deffaa besuchte zum Kampagnenauftakt das Caritas-Projekt "Stinktier" in Leipzig, das Gewaltprävention an Schulen anbietet. Schülerinnen und Schüler sollen dabei lernen, Konflikte frühzeitig zu erkennen, gewaltfreie Lösungswege zu finden und Eskalationen zu verhindern.
Im Laufe des Jahres will die Caritas durch Aktionen an vielen Standorten die eigenen Träger sowie andere Organisationen, Institutionen, Gruppen und einzelne Menschen dazu bringen, ihren eigenen Beitrag zum Frieden zu reflektieren. Insbesondere sollen öffentlich aufgestellte Spiegel mit dem Kampagnenmotto dazu animieren.