Die Diözese bezieht sich in einer Stellungnahme auf das im Aufbau befindliche Priesterkolleg des ultrakonservativen Erzbischofs Carlo Maria Vigano. Dabei handele es sich um ein privates Institut, das nicht in Verbindung mit dem Bistum stehe. Die Geistlichen in dem Kolleg gehörten nicht zur Diözese Viterbo.
Das Bistum warnte zudem die Gläubigen, sich nicht in Tätigkeiten verwickeln zu lassen, die die Einheit der Kirche untergraben wollten. Gleichzeitig unterstrich die Diözese ihre vollkommene Treue zu Papst Franziskus und seinem Lehramt.
Radikal konservativer Papst-Kritiker
Der frühere Vatikan-Botschafter in den USA, Erzbischof Carlo Maria Vigano (83), zählt zu den radikal konservativen Kritikern von Papst Franziskus. Die von ihm geleitete Gruppierung "Exsurge Domine" hatte im Dezember die Gründung eines Priesterkollegs in der italienischen Provinz Viterbo nördlich von Rom angekündigt. Im "Collegium Traditionis" sollen Priester und Laien ein Zentrum finden, die treu zur katholischen Tradition stehen. Der Aufbau sei bereits weit fortgeschritten, hieß es damals.
Vor Kurzem wurden Vermutungen bekannt, Vigano habe sich den "Sedisvakantisten" angeschlossen. Anhänger dieses traditionalistischen Flügels in der katholischen Kirche gehen davon aus, dass der Papststuhl seit den Kirchenreformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) vakant sei – also nicht mehr rechtmäßig besetzt. Entsprechend halten sie Franziskus für einen häretischen und unrechtmäßigen Papst.