Kardinal Thomas Aquino Manyo Maeda, seit 2014 Erzbischof der japanischen Hafenmetropole Osaka, wird am Sonntag (3. März) 75 Jahre alt. Er erreicht damit jene Altersgrenze, mit der Bischöfe dem Papst gemäß dem Kirchenrecht ihren Amtsverzicht anbieten müssen. Oft belässt dieser die Leiter wichtiger Diözesen noch einige Zeit darüber hinaus im Amt.
Der am 3. März 1949 in Tsuwasaki im äußersten Westen Japans geborene Maeda studierte in der Präfekturhauptstadt Nagasaki; im gleichnamigen Bistum arbeitete er als Pfarrer und als Chef der Medienabteilung. 2006 wurde er Generalsekretär der Bischofskonferenz und 2011 Bischof von Hiroshima. 2014 ernannte ihn Franziskus zum Erzbischof von Osaka; 2016 wählten die japanischen Bischöfe Maeda zudem zum Vizevorsitzenden ihrer Konferenz. 2018, im Jahr vor der Japan-Reise des Papstes, machte ihn Franziskus zum Kardinal, dem derzeit einzigen Japans.
Metropole mit wenig Christen
Osaka gehört zu den größten Metropolregionen der Welt. Allerdings leben unter den rund 19 Millionen Einwohnern im Ballungsraum nur rund 51.000 Katholiken. Das Christentum spielt in Japan nur eine geringe Rolle. Die Vorstellung eines einzigen, allmächtigen Gottes hat nur wenig Übereinstimmung mit den traditionellen religiösen Vorstellungen des Shinto und des Buddhismus. Zwischen 1614 und 1873 war die Verbreitung des Christentums in Japan unter strengsten Strafen verboten.
Derzeit bekennt sich weniger als ein Prozent der rund 126 Millionen japanischen Staatsbürger, also maximal eine Million Menschen, zu einer der christlichen Konfessionen. Die katholische Kirche zählt zurzeit rund 440.000 registrierte Mitglieder - wobei nur japanische Staatsbürger aufgeführt werden.
Die steigende Zahl der katholischen Gastarbeiter von den Philippinen, aus Korea und Brasilien dürfte bei über einer halben Million liegen. Die meisten dieser Arbeitskräfte haben nur eine kurzfristige Arbeitserlaubnis, da eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung erst nach zehn Jahren im Land gewährt wird.