Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte dies am Sonntag in seinem Podcast. "Nach den Berichten über rassistische Deportations-Pläne Rechtsextremer höre ich auch immer wieder besorgte Fragen nach der Zukunft", sagte er. "Ich finde, unsere Antwort darauf muss ganz klar sein: Wir lassen uns als Land nicht spalten!"
"Muslime gehören zu Deutschland"
"Selbstverständlich gehören Bürgerinnen und Bürger mit und ohne Migrationsgeschichte zu Deutschland", betonte Scholz laut Redetext. "Musliminnen und Muslime gehören zu Deutschland, genauso wie Jüdinnen und Juden, wie Christinnen und Christen und wie die Anhängerinnen und Anhänger anderer Religionen und Weltanschauungen."
Beim abendlichen Fastenbrechen öffneten viele Musliminnen und Muslime ihre Wohnungen für Gäste, sagte der Kanzler. "Ich finde, das ist eine schöne Geste für ein friedliches Miteinander und für Zusammenhalt." Nach dem Beginn am Sonntagabend endet der Ramadan in diesem Jahr am 9. April.
Scholz äußert Verständnis für Sorgen
Der Ramadan sei zugleich eine Zeit, in der man an diejenigen denke, die Not leiden, die Krieg und Gewalt erleben. Viele hätten Freunde und Familienangehörige im Nahen Osten, um die sie sich sorgten. "Ich möchte, dass sie wissen: Sie sind mit Ihrem Mitgefühl nicht allein", betonte Scholz. "Auch in Deutschland nehmen viele großen Anteil – am Leid der ermordeten und verschleppten Israelis und am Schicksal der unschuldig Getöteten, der Verwundeten und der Leidenden in Gaza."
Israel habe das Recht, sich gegen den Terror der Hamas zu verteidigen. Aber es sei auch klar, dass Israel sich an die Regeln des Völkerrechts halten und die Zivilbevölkerung schonen müsse. Auch müsse viel mehr Hilfe in den Gaza-Streifen gelangen.
Bundeskanzler warnt vor Hass und Spaltung
Scholz rief dazu auf, sich nicht von hasserfüllten und spalterischen Kommentaren beirren zu lassen. "Nicht die organisierten Hassprediger in den Echokammern der sozialen Netzwerke sind die Mehrheit in unserem Land", sagte er. "Sondern die Millionen von Bürgerinnen und Bürgern – alt und jung, Großstädter und Dorfbewohner, Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte - die seit Wochen für Respekt und für Zusammenhalt nicht nur auf die Straße gehen."