Bätzing bestärkt zum Ramadan Miteinander der Gläubigen

Aufruf zu Solidarität

Ab Montag fasten gläubige Muslime einen Monat lang. Bischof Bätzing nimmt seine Grußbotschaft zum Ramadan auch zum Anlass, mehr Geschwisterlichkeit und Solidarität zu fordern. Er hoffe auf mehr Miteinander der Religionsgemeinschaften.

Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz / © Harald Oppitz (KNA)
Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat im Namen der katholischen Bischöfe und der Gläubigen Segenswünsche zum muslimischen Fastenmonat Ramadan übermittelt. 

Er verwies auf die terminliche Überschneidung von Ramadan und christlicher Fastenzeit in diesem Jahr: "Es ist schön, dass wir - ungeachtet aller Unterschiede - zur gleichen Zeit im Fasten, Beten und Almosengeben Gottes Gnade erbitten", betonte der Limburger Bischof in einer am Samstag veröffentlichten Grußbotschaft. Der Ramadan beginnt an diesem Montag.

Trennendes überwinden

Angesichts von Anfeindungen sowohl gegen Muslime als auch gegen Juden rief Bätzing dazu auf, gemeinsam einen Weg der Geschwisterlichkeit zu beschreiten. 

"Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Juden in Deutschland auf die Solidarität von Christen und Muslimen zählen können, wann immer sie bedroht und angegriffen werden. Lassen Sie uns ebenso dafür eintreten, dass auch Muslime die Solidarität der Anderen erfahren, wann immer ihnen Hass und Hetze entgegenschlagen." 

Gemeinsames Fastenbrechen könne dazu beitragen, Freundschaften zu festigen, neue Perspektiven zu eröffnen und Trennendes zu überwinden.

Mehr interreligiöses Engagement

In Zeiten eines dauerhaften Krisenmodus würden mehr denn je Botschaften gebraucht, die Menschen Anlass zu echter Hoffnung gäben, so Bätzing. "Alle Versuche extremistischer Kräfte, die Krisen unserer Zeit für eine Agenda der Menschenverachtung zu nutzen, müssen wir als religiöse Menschen mit großer Entschlossenheit zurückweisen." 

In dem Zusammenhang verwies er auf die jüngste Erklärung der katholischen Bischöfe gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Sie solle auch "als Ermutigung für ein verstärktes interreligiöses Engagement gegen jede Form der Menschenfeindlichkeit" verstanden werden.

Bätzing erinnerte daran, dass die Auswirkungen des Gazakrieges als Reaktion auf das Hamas-Massaker in Israel auch in Deutschland zu spüren seien: Das Miteinander der Religionsgemeinschaften sei belastet. "Umso wichtiger ist es, dass wir im Dialog bleiben, das Leid des Anderen wahrnehmen, die Hoffnung auf Frieden nicht aufgeben."

Islamischer Fastenmonat Ramadan

Für Muslime ist das Fasten, das jeweils im neunten Monat des islamischen Mondjahres stattfindet, eine der fünf Säulen ihrer Religion neben dem Pilgern nach Mekka, den täglichen Gebetszeiten, dem Glaubensbekenntnis zu Allah als einzigem Gott und dem Almosengeben. Auf das Ende des Ramadan folgt das dreitägige Fest des Fastenbrechens, arabisch 'Id al Fitr.

Viele gläubige Muslime verzichten im Fastenmonat Ramadan für vier Wochen tagsüber auf Genussmittel, Essen und Trinken / © Drazen Zigic (shutterstock)
Viele gläubige Muslime verzichten im Fastenmonat Ramadan für vier Wochen tagsüber auf Genussmittel, Essen und Trinken / © Drazen Zigic ( shutterstock )
Quelle:
epd , KNA