Von der Schweiz pilgerte er in sieben Monaten nach Jerusalem – das Pilgern ins Heilige Land, aber auch die vielen Aufenthalte und Reiseleitungen dort prägen ihn. Der Sinai hat in seinen Augen etwas Archaisches und Heiliges, besonders mag er das Katharinenkloster.
Als Jesuit ist für Pater Rutishauser die spirituelle Begleitung von Menschen das schönste. Als Judaist freut er sich, die Welt der Bibel und das Fundament des Glaubens immer tiefer zu erschließen und für andere im Dialog fruchtbar zu machen: Er ist seit 2004 Mitglied der Jüdisch/Römisch-katholischen Gesprächskommission der Schweizerischen, seit 2012 auch der Deutschen Bischofskonferenz, sowie Delegationsmitglied der vatikanischen Kommis-sion für die religiösen Beziehungen mit dem Judentum und von 2014 an in derselben Funktion ständiger Berater des Heiligen Stuhls.
Theologie studierte Christian Rutishauser in Fribourg und Lyon, arbeitete dann ein Jahr in einer Pfarrei, worauf das Noviziat im Jesuitenorden folgte. Von 1994 bis 1998 arbeitete er als Studierendenseelsorger in Bern, zwei Jahre auch als Leiter des Akademikerhauses und der Universitätsgemeinde. Er promovierte in Luzern im Bereich Judaistik. Die Vorbereitung darauf führte ihn auch nach Jerusalem und New York.
Von 2001 bis 2012 war Pater Rutishauser Bildungsleiter eines Zentrums für Spiritualität, interreligiösen Dialog und soziale Verantwortung und eine Zeit auch dessen Leiter, die Arbeitsschwerpunkte hier: christliche Spiritualität, jüdisch-christliches Gespräch, interreligiöser Dialog sowie geistliche Beglei-tung und Supervision für Exerzitien- und Kontemplationsleiter. Zudem hatte er mehrere Lehraufträge für Jüdische Studien, vor allem an der Hochschule für Philosophie in München oder auch an der Universität Gregoriana in Rom.
In der DOMRADIO.DE-Beitragsreihe Tagesevangelium ist Pater Rutishauser der Gesprächspartner in der Karwoche 2024. Die Karwoche, vor allem die drei Tage von Gründonnerstagabend bis zur Osternacht, das Triduum Paschale, ist für ihn von Jugend an die spirituelle Mitte, gestaltet durch Gottesdienste, Lesen, Gespräche, Begegnungen und Musik – Musik hören: für ihn mehr als Unterhaltung und kein Luxus, sondern emotionale und geistige Nahrung.
Jesuiten in Zentraleuropa: Christian Rutishauser SJ
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