Papst erinnert öffentlich-rechtliche Medien an ihren Auftrag

Die Wahrheit sei "symphonisch"

Medien haben einen großen gesellschaftlichen Einfluss. Das weiß Papst Franziskus aus eigener Erfahrung. Bei einem Treffen mit Medienschaffenden eines öffentlich-rechtlichen Senders appelliert er an ihre Verantwortung.

Papst Franziskus / © Lola Gomez/CNS photo (KNA)
Papst Franziskus / © Lola Gomez/CNS photo ( KNA )

Öffentlich-rechtliche Medien sollen dem Gemeinwohl dienen, nicht den eigenen Einschaltquoten. 

Das gab Papst Franziskus am Samstag Mitarbeitern der italienischen Rundfunkanstalt RAI mit auf den Weg. In der vatikanischen Audienzhalle forderte er von ihnen ein entschiedenes Vorgehen gegen Fake News und "hinterhältige Pläne" jener, "die versuchen, die öffentliche Meinung auf ideologische Weise
zu beeinflussen, zu lügen und das soziale Gefüge zu zersetzen".

Luftbild vom Funkturm des italienischen öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders RAI, Radio Televisione Italiana, in Mailand im Jahr 2023 / © VILTVART (shutterstock)
Luftbild vom Funkturm des italienischen öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders RAI, Radio Televisione Italiana, in Mailand im Jahr 2023 / © VILTVART ( shutterstock )

Medien beeinflussten die Gesellschaft im Guten wie im Schlechten, darum sei es ihre Aufgabe, die ganze Wahrheit zu suchen, so das katholische Kirchenoberhaupt. Die Wahrheit sei "symphonisch", ein
Chor aus einer Vielzahl von Stimmen. 

Nötige Zeit zum Verstehen und Nachdenken

Um Pluralismus zu gewährleisten, müssten die unterschiedlichen Meinungen und Quellen respektiert und korrekte Informationen vorurteilsfrei übermittelt werden. Es dürften dabei keine voreiligen Schlüsse gezogen werden, betonte der Papst. Wichtig sei, sich die nötige Zeit zum Verstehen und Nachdenken zu nehmen. 

Um dem Gemeinwohl zu dienen, sei es verpflichtend, die Letzten, die Ärmsten, die Stimmlosen, die Ausgestoßenen zu berücksichtigen und ihnen eine Stimme zu geben. Zudem sollten die Medien ein Instrument des Wissenszuwachses sein: Statt "Blasen selbstgenügsamer Gleichgültigkeit" zu nähren, sollten die Menschen durch neue Sichtweisen zum Nachdenken angeregt werden.

Wahre Kommunikation sei immer eine Überraschung, so Franziskus weiter. Sie müsse Begleitung anbieten, um Freude und Sorgen zu teilen, um Einheit und Versöhnung in der Familie sowie in der
Gesellschaft zu fördern, um zuzuhören und zu diskutieren - stets mit Respekt und Demut, mahnte der Papst.
 

Quelle:
KNA