Pilgern trotz Krieg bei Karfreitagsprozession in Jerusalem

Besucherzahlen um 80 Prozent gesunken

Trotz des anhaltenden Krieges im Gazastreifen erwarten Jerusalem zu Karfreitag zahlreiche Pilger für die traditionellen Prozessionen. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen gedenken Christen des Leidenswegs Jesu.

Stacheldraht, im Hintergrund unscharf der Felsendom in Jerusalem. / © Mohammed musthafa p (shutterstock)
Stacheldraht, im Hintergrund unscharf der Felsendom in Jerusalem. / © Mohammed musthafa p ( shutterstock )

In Jerusalem werden zu Karfreitag trotz des Krieges im Gazastreifen zahlreiche Pilger zu den traditionellen Karfreitagsprozessionen erwartet. Die große Kreuzwegsprozession an der Via Dolorosa findet zwischen 11.30 und 12.15 Uhr (Ortszeit) statt. Sie wird von einem hohen israelischen Sicherheitsaufgebot begleitet. 

Sicherheit für alle Gläubigen

Die israelische Polizei teilte mit, dass sie sich darum bemühe, ein sicheres Umfeld für alle Gläubigen und Besucher zu schaffen, unabhängig von ihrem religiösen oder kulturellen Hintergrund. Christen erinnern an Karfreitag an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz.

Zeitgleich zu den christlichen Kar- und Ostertagen findet der islamische Fastenmonat Ramadan statt. Nicht weit entfernt von der Via Dolorosa werden am Freitagabend Zehntausende Muslime zum Freitagsgebet in der al-Aqsa-Moschee zusammenkommen.

Drastischer Rückgang an Touristen

Für die christlichen Karfreitagsprozessionen wird mit weniger Andrang gerechnet als in Jahren ohne Krise. Aufgrund des Krieges in Nahost zwischen Israel und der Hamas infolge des Terrorangriffs am 7. Oktober kommen derzeit nur wenige Touristen aus dem Ausland. Israel verzeichnet derzeit einen drastischen Rückgang im Tourismus. Im Vergleich zu 2023 sind die Besucherzahlen im Land um 80 Prozent gesunken, so das israelische Ministerium für Tourismus.

An der Via Dolorosa vermuten Historiker den Kreuzweg Jesu. Während der Prozessionen tragen Pilger Kreuze auf ihren Schultern, um die Leiden Jesu am eigenen Körper nachzuempfinden. Die "Straße der Schmerzen" führt durch den muslimischen Teil der Jerusalemer Altstadt zur Grabeskirche, die zu den höchsten Heiligtümern des Christentums zählt.

Quelle:
epd