Karfreitagsprozessionen in Jerusalem trotz Touristenrückgang

Hohes Sicherheitsaufgebot

Trotz des anhaltenden Gaza-Krieges fanden in Jerusalem die traditionellen Karfreitagsprozessionen statt. Die Veranstaltung verlief ohne Zwischenfälle, obwohl weniger internationale Pilger anreisten als in den Vorjahren.

Christliche Gläubige gehen mit einem Kreuz während einer Karfreitagsprozession.  / © Ilia Yefimovich (dpa)
Christliche Gläubige gehen mit einem Kreuz während einer Karfreitagsprozession. / © Ilia Yefimovich ( dpa )

In Jerusalem haben mehrere Tausend Menschen an den traditionellen Karfreitagsprozessionen teilgenommen. Bis zum Mittag meldete die Polizei keine Zwischenfälle. Aufgrund des aktuellen Gaza-Krieges waren deutlich weniger Pilger als in den Vorjahren aus dem Ausland gekommen.

Sicheres Umfeld für alle 

Die Prozessionen wurden von einem hohen israelischen Sicherheitsaufgebot begleitet. Die israelische Polizei teilte mit, dass sie sich darum bemühe, ein sicheres Umfeld für alle Gläubigen und Besucher zu schaffen. "Das gilt nicht nur im Rahmen der christlichen Osterfeierlichkeiten, sondern auch für die jüdischen Gläubigen auf dem Weg zur Klagemauer oder muslimische Gläubige auf dem Tempelberg", erklärte ein Pressesprecher am Freitag.

Christen erinnern an Karfreitag an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz. Zeitgleich zu den christlichen Kar- und Ostertagen findet der islamische Fastenmonat Ramadan statt. Nicht weit entfernt von der Via Dolorosa wurden für Freitagabend Zehntausende Muslime zum Freitagsgebet in der Al-Aqsa-Moschee erwartet.

Viel weniger Touristen

Aufgrund des Gaza-Krieges zwischen Israel und der Hamas infolge des Terrorangriffs am 7. Oktober kommen derzeit nur wenige Touristen aus dem Ausland. Israel verzeichnet einen drastischen Rückgang im Tourismus. Im Vergleich zu 2023 sind die Besucherzahlen im Land laut Tourismusministerium um 80 Prozent gesunken.

An der Via Dolorosa vermuten Historiker den Kreuzweg Jesu. Während der Prozessionen trugen zahlreiche Pilger Kreuze auf ihren Schultern, um die Leiden Jesu am eigenen Körper nachzuempfinden. Die "Straße der Schmerzen" führt durch den muslimischen Teil der Jerusalemer Altstadt zur Grabeskirche, die zu den höchsten Heiligtümern des Christentums zählt.

Quelle:
epd