Der Münchner Kardinal Reinhard Marx besucht mit einer Delegation des Erzbistums München und Freising vom 9. bis 17. April Ecuador. Zu dem südamerikanischen Land pflegt die Erzdiözese seit 1962 eine Partnerschaft.
Im Mittelpunkt der Reise stehen Orte und kirchliche Projekte in einem oft problematischen sozialen Umfeld, wie es in der Ankündigung heißt. Ziel sei es, in schwierigen Zeiten ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Neben der angespannten gesellschaftlichen Lage stehe der nachhaltige Umgang mit den Ressourcen für Mensch, Umwelt und Natur im Sinne der Schöpfungsverantwortung im Mittelpunkt des Programms.
Hohe Kriminalitätsrate im Zusammenhang mit Drogenhandel
Der Mitteilung zufolge gibt es in Ecuador aktuell eine hohe Kriminalitätsrate im Zusammenhang mit Drogenhandel. Straßenkämpfe zwischen konkurrierenden Banden, Entführungen, Schutzgelderpressungen, Raubüberfälle und Mord bedrohten das Leben von Menschen und gefährdeten die politische Stabilität.
Den Auftakt der Reise bildeten die Feierlichkeiten zur Erneuerung der Weihe Ecuadors zum Herzen Jesu, heißt es. Diese Weihe fand demnach erstmals vor 150 Jahren statt. Erzbischof Luis Cabrera aus Guayaquil, Vorsitzender der ecuadorianischen Bischofskonferenz, und Kardinal Marx wollen aus diesem Anlass am 10. April einen Festgottesdienst in Quito feiern, in dessen Rahmen die Weihe im Beisein der Bischöfe Ecuadors offiziell erneuert werde.
Münchner Statue als Gastgeschenk
Als Gastgeschenk hat der Kardinal die Kopie einer barocken Patrona Bavariae aus der Münchner Residenz in Auftrag gegeben. Da die 1,20 Meter hohe Figur aus dem 19. Jahrhundert noch restauriert werde, werde Marx zunächst eine Fotografie überreichen.
In Ecuador sei es Tradition, dass etwa Botschaften anderer Länder für die Basilika Nachbildungen von Madonnenfiguren stifteten, die in ihrer Heimat verehrt würden. Eine Nische für die Münchner Statue sei bereits reserviert.
Am 11. April findet im Rahmen der bayerisch-ecuadorianischen Kirchenpartnerschaft in der päpstlichen Universität in Quito ein Forum zu Herausforderungen und Verpflichtungen vor dem Hintergrund der Umwelt-Enzyklika "Laudato si" (2015) und des apostolischen Schreibens "Laudate Deum" (2023) statt.
Mit jährlich rund 1,8 Millionen Euro unterstützt die Erzdiözese die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in Ecuador. 2022 fanden anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Partnerschaft zahlreiche Veranstaltungen und Feiern in beiden Ländern statt.