Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke wollte unmittelbar nach der von ihm forcierten Aufdeckung eines Finanzskandals im Bistum Eichstätt zurücktreten.
Das gab Hanke am Freitag bei der Vollversammlung des Landeskomitees der Katholiken in Bayern auf Schloss Hirschberg bei Beilngries zu. Doch die von ihm beauftragten Anwälte hätten ihm davon abgeraten. "Sie haben gesagt: Wenn Sie das machen, wird es mit der weiteren Aufklärung und neuen Regularien nichts."
Hanke hatte zu Jahresbeginn 2018 öffentlich gemacht, dass von den Rücklagen seines Bistums 60 Millionen Dollar hochriskant angelegt worden waren. Davon seien inzwischen 40 Millionen Dollar wieder zurückgeflossen. Dafür hätten jedoch Anwälte in den USA teuer bezahlt werden müssen.
"Ich ziehe die Konsequenzen"
Der Bischof rechnet nach eigenen Worten damit, dass die strafrechtliche Aufarbeitung des Skandals bald beginnt. "Wenn die Justiz feststellt, ich bin schuld, ziehe ich die Konsequenzen", kündigte Hanke an. Gegen den Bischof wurde zwar zeitweise ermittelt, er zählt für die Staatsanwaltschaft aber nicht zu den Beschuldigten.
Hanke versicherte dem Landeskomitee, die Reform der Vermögensverwaltung in seinem Bistum nach dem Finanzskandal würde heute "solche abenteuerlichen Investitionen nicht mehr zulassen". Dazu seien unter Beteiligung externer Experten Kontrollmechanismen eingezogen worden.