"Bei dem Beschluss zum Sternsingen geht es der Hauptversammlung um politische Empfänge und Besuche bei Spitzenpolitiker*innen der angesprochenen Parteien. Der Beschluss bezieht sich auf den Besuch von Amtsträger*innen, nicht auf den Besuch von Privatpersonen", sagte BDKJ-Pressesprecher Christian Toussaint am Mittwoch dem Portal katholisch.de.
Abgrenzung von extrem rechten Politikern
Zur Begründung hieß es, dass bei öffentlichen und medienwirksamen Begegnungen die Gefahr bestehe, dass das Engagement der Sternsinger "durch die extrem rechten und rechtspopulistischen Politiker*innen" für ihre Zwecke instrumentalisiert werde. Mit der beschlossenen Empfehlung wolle der BDKJ der gesellschaftlichen Normalisierung von extrem rechten Parteien und extrem rechtem Gedankengut entgegenwirken, so Toussaint. Mit dem Beschluss rücke man auch den Schutz von Kindern und Jugendlichen in den Fokus. Der BDKJ hatte am Wochenende seine Hauptversammlung im westfälischen Hardehausen.
Einsatz für tolerante Gesellschaft
Toussaint sagte weiter: "Die Beschlüsse des BDKJ zum Thema 'Segen für alle' setzen sich für eine solidarische und tolerante Gesellschaft und Kirche ein. Dies sind Werte, die für uns aus dem christlichen Glauben erwachsen. Die AfD und andere extrem rechte Parteien lehnen eben diese Art der Gesellschaft ab." Er kündigte an, dass für die Jahreskonferenz zur Aktion Dreikönigssingen im Juni vereinbart worden sei, sich mit dem Umgang mit Politikern und Parteien, die sich menschenverachtend äußerten, zu beschäftigen.
BDKJ als Träger der Sternsinger
Der BDKJ, Zusammenschluss der katholischen Jugendverbände, ist gemeinsam mit dem Kindermissionswerk "Die Sternsinger" Träger der bundesweiten Sternsingeraktion, bei der Kinder und Jugendliche Anfang Januar als Könige verkleidet Spenden für ihre notleidenden Altersgenossen in Entwicklungsländern sammeln. Das Sternsingen gehört seit 2015 zum deutschen immateriellen Kulturerbe der Unesco.
Klare Kante gegen rechts
Die katholischen Bischöfe hatten Ende Februar einstimmig eine Erklärung beschlossen mit dem Titel "Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar". Darin grenzen sie sich ausdrücklich von der AfD ab und bezeichnen sie als für Christen nicht wählbar. Wer rechtsextreme Parolen verbreite, insbesondere Rassismus und Antisemitismus, könne in der Kirche weder haupt- noch ehrenamtlich tätig sein.