Giesberts-Lewin-Preis 2024 geht an Eva Weissweiler

Ehrenpreis für Schriftstellerin

Der Giesberts-Lewin-Preis der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit geht in diesem Jahr an die Schriftstellerin und Musikwissenschaftlerin Eva Weissweiler. Seit 2006 wird der Ehrenpreis jährlich vergeben.

Davidstern und Kreuz - Symbol für den Dialog von Judentum und Christentum / © Julia Steinbrecht (KNA)
Davidstern und Kreuz - Symbol für den Dialog von Judentum und Christentum / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Mit ihren Publikationen habe sich die Kölner Autorin um die Sichtbarmachung jüdischer Kultur und Literatur verdient gemacht, erklärte die Gesellschaft am Freitag. Der undotierte Ehrenpreis, der aus einer Stahlskulptur von Ansgar Nierhoff besteht, soll am 5. Dezember im Domforum überreicht werden.

Weissweiler, 1951 in Mönchengladbach geboren, studierte den Angaben zufolge Germanistik, Orientalistik und Musikwissenschaften in Bonn. Nach dem Studium arbeitete sie als Rundfunkredakteurin, Schriftstellerin und Journalistin. Weissweiler gelte als Pionierin der Frauenmusikforschung, hieß es. Weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit seien die Aufarbeitung des Nationalsozialismus in der Musikwissenschaft sowie die Literatur von migrantischen Menschen in Deutschland.

Jährlicher Ehrenpreis

Mit dem seit 2006 vergebenen Ehrenpreis ehrt die Kölnische Gesellschaft jährlich Einzelpersonen und Initiativen für ihr "entschiedenes Eintreten gegen rassistische und antisemitische Tendenzen und für Toleranz und Völkerverständigung". Die Auszeichnung erinnert den Angaben zufolge an Johannes Giesberts (1909-1981) und Shaul Lewin (1905-1986), die als Schuldezernenten in Köln und Tel Aviv in den 1950er Jahren erstmals einen deutsch-israelischen Schüleraustausch organisierten.

Kölnische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit haben ihren Ursprung in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Der Schriftsteller, Philosoph und Lehrer Martin Buber und der damalige Leiter des Freien Jüdischen Lehrhauses in Frankfurt am Main, Franz Rosenzweig, suchten und förderten gemeinsam mit christlichen Partnern den christlich-jüdischen Dialog. 

Interreligiöser Dialog (Symbolbild) / © Friso Gentsch (dpa)
Interreligiöser Dialog (Symbolbild) / © Friso Gentsch ( dpa )
Quelle:
epd