Patriarch von Jerusalem Kardinal Pizzaballa besucht Gaza

"Hoffnung, Solidarität und Unterstützung"

Mit Hoffnung und einer Botschaft von humanitärer Hilfe ist Kardinal Pizzaballa, Patriarch von Jerusalem, ins Kriegsgebiet Gaza gereist. Dort leiden auch die verbliebenen paar hundert Christen unter den Folgen von Gewalt und Hunger.

Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, bei einer Messe am 1. Oktober 2023 in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, bei einer Messe am 1. Oktober 2023 in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, ist am Donnerstag zu einem Pastoralbesuch in Gaza-Stadt eingetroffen. Der Besuch sei zugleich der erste Schritt einer humanitären Mission des Patriarchates in Zusammenarbeit mit dem Malteserorden, dem Hilfswerk Malteser International und weiteren Partnern, teilte das Patriarchat in Jerusalem am Donnerstag mit.

Ziel der Mission ist demnach, Nahrung und medizinische Hilfsgüter für die Bevölkerung in Gaza bereitzustellen. Gleichzeitig wolle der Besuch "eine Botschaft der Hoffnung, Solidarität und Unterstützung" überbringen. Den Angaben zufolge feierte Pizzaballa mit der katholischen Gemeinde in Gaza-Stadt einen Gottesdienst und besuchte auch die griechisch-orthodoxe Gemeinde. Weitere Details des Besuchs, der bis morgen vorgesehen ist, wurden zunächst nicht bekannt.

Mindestens 31 Tote katholischen Glaubens

Begleitet wurde der Patriarch unter anderen vom katholischen Pfarrer der Gemeinde in Gaza, Gabriel Romanelli. Der argentinische Ordensmann hatte sich bei Kriegsbeginn am 7. Oktober außerhalb des Gazastreifens aufgehalten und seither wiederholt vergeblich versucht, seine Gemeinde zu erreichen. Er werde seine Arbeit als Pfarrer vor Ort nun wieder aufnehmen, so das Patriarchat auf Nachfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Jerusalem.

Vor Beginn des Krieges lebten nach Angaben von Romanelli 1.017 Christen in Gaza, darunter 135 Katholiken. Seither ist ihre Zahl durch mindestens 31 Todesopfer gesunken, unter anderem bei einem israelischen Luftanschlag in der Nähe der griechisch-orthodoxen Porphyrios-Kirche; ferner durch medizinische Unterversorgung, aber auch durch Abwanderung von Christen mit doppelter Staatsbürgerschaft. Die christliche Minderheit hatte sich den Evakuierungsaufforderungen der israelischen Armee für den nördlichen Teil des Gazastreifens widersetzt und in kirchlichen Einrichtungen Zuflucht gesucht.

Christen im Heiligen Land beten um Frieden

In Jerusalem, Bethlehem, Nazareth und weiteren Orten im Heiligen Land beten Christen an diesem Dienstag für Frieden.

Zahlreiche Pfarreien und Ordensgemeinschaften folgten einem entsprechenden Aufruf der katholischen Bischöfe im Heiligen Land folgen, am 17. Oktober einen Tag in Gebet und Fasten für Frieden durchzuführen.

Betende Frau / © KieferPix  (shutterstock)
Quelle:
KNA