Papst ermutigt Geistliche zu Risikobereitschaft

Werkzeug der Vergebung

Papst Franziskus erster Weg in Verona führt zur Basilika des Schutzpatrons der Stadt. Dort traf er mehr als 800 Geistliche des Bistums. In seiner Rede nimmt er auch Bezug zu William Shakespeares Werk "Romeo und Julia".

Papst Franziskus hält eine Ansprache während seines eintägigen Pastoralbesuchs in der Basilika von St. Zeno in Verona / © Gregorio Borgia/AP/dpa (dpa)
Papst Franziskus hält eine Ansprache während seines eintägigen Pastoralbesuchs in der Basilika von St. Zeno in Verona / © Gregorio Borgia/AP/dpa ( dpa )

Papst Franziskus hat Priester und Ordensleute zu Risikobereitschaft bei ihrer Arbeit ermutigt. Bei seinem ersten Termin im norditalienischen Verona am Samstag traf er mit mehr als 800 Geistlichen des Bistums zusammen. Von ihnen forderte er einen Einsatz vor allem für die Schwächsten der Gesellschaft. Heute brauche es den Einfallsreichtum einer Kirche, die es verstehe, die Zeichen der Zeit zu erkennen und auf die Bedürfnisse jener einzugehen, die am meisten zu kämpfen hätten.

Papst Franziskus winkt lächelnd bei der Generalaudienz am 15. Mai 2024 auf dem Petersplatz im Vatikan.
Papst Franziskus winkt lächelnd bei der Generalaudienz am 15. Mai 2024 auf dem Petersplatz im Vatikan.

"Die Zärtlichkeit der Barmherzigkeit Gottes bringen"

"Allen, ich wiederhole, allen müssen wir die Zärtlichkeit der Barmherzigkeit Gottes bringen", so Franziskus in der Basilika San Zeno. Darum sollten die Priester auch bei der Beichte nicht allzu kritisch sein. "Bitte quält die Beichtenden nicht", forderte der Papst. Die Kirche brauche Vergebung und Priester seien das Werkzeug für diese Vergebung.

Der Papst erinnerte an das in Verona spielende Werk "Romeo und Julia". William Shakespeares Genie sei von der Schönheit der Stadt inspiriert worden, um den Menschen die gequälten Wechselfälle zweier Liebender zu erzählen, die durch den Hass ihrer jeweiligen Familien behindert worden seien. In Anlehnung daran sollten sich Christen dazu verpflichten, überall Liebe zu säen, denn heute gebe es so viel Hass in der Welt. "So sollt ihr euch Verona erträumen: als Stadt der Liebe - nicht nur in der Literatur, auch im Leben.", schloss Franziskus.

Gefängnis und Stadion

Im Anschluss an die Begegnung mit Priestern und Ordensleuten in der Basilika San Zeno wird Franziskus auf dem Vorplatz mit mehr als 5.000 Kindern und Jugendlichen zusammentreffen und eine kurze Ansprache halten. Danach will er an einer Diskussionsveranstaltung mit dem Titel "Friedensarena" teilnehmen, das Gefängnis der Stadt besuchen sowie eine Messe in Veronas Fußballstadion feiern.

Der heilige Zeno ist Schutzpatron der Stadt. Die Gebeine des früheren Bischofs von Verona (ca. 360-380) werden in der gleichnamigen Basilika in der historischen Altstadt verwahrt. Die ehemalige Abteikirche San Zeno Maggiore zählt zu den bedeutendsten Gotteshäusern Veronas.

Programm des Papstes für Verona-Reise im Mai

Papst Franziskus reist am 18. Mai nach Verona. Wie bei seinem jüngsten Tagesausflug nach Venedig widmet er sich auch diesmal der Kultur: Der Papst besucht die weltberühmte Arena von Verona, die auch als Opernstätte dient. Weiterer Programmpunkt ist erneut ein Besuch im Gefängnis. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert das vom Vatikan veröffentlichte Reiseprogramm in eigener Übersetzung.

Besuch des Heiligen Vaters in Verona

Samstag, 18. Mai 2024: Rom - Verona - Rom

06.30 Uhr: Abflug vom Hubschrauberlandeplatz im Vatikan

Arena in Verona / © saiko3p (shutterstock)
Quelle:
KNA