Bistümer fordern Quartiere und Seelsorge für Flutgeschädigte

Auch Kirchen vom Hochwasser betroffen

Unwetter und Dauerregen haben am Pfingstwochenende im Südwesten zu Überflutungen geführt. Kirche und Caritas versuchen, Betroffenen zu helfen mit Wohnraum, Notfallseelsorge und mobilen Essensstationen.

Autor/in:
Norbert Demuth
Hochwasser im Saarland: Stürme und Regen sorgen für Schäden. / © Andreas Arnold (dpa)
Hochwasser im Saarland: Stürme und Regen sorgen für Schäden. / © Andreas Arnold ( dpa )

Nach dem Hochwasser im Saarland und Teilen von Rheinland-Pfalz bieten die Bistümer Trier und Speyer Flutgeschädigten Hilfe an und bestimmen Schäden an kirchlichen Gebäuden. Der Speyerer Generalvikar Markus Magin erklärte am Dienstag, in der Saarpfalz und Südwestpfalz seien "sehr viele Menschen betroffen, die jetzt unsere Unterstützung brauchen". 

Magin betonte: "Wir bemühen uns Quartiere für Menschen, die aktuell nicht in ihre Wohnungen zurückkehren können, zu stellen." Die Kirche begleite Menschen, deren Hab und Gut zu Schaden gekommen sei. 

Nach dem Dauerregen in Rheinland-Pfalz und im Saarland / © Andreas Arnold (dpa)
Nach dem Dauerregen in Rheinland-Pfalz und im Saarland / © Andreas Arnold ( dpa )

Ein ökumenisches Team von Notfallseelsorgern sei vor Ort. "Wir erwarten, dass die Menschen auch in den kommenden Tagen noch Begleitung brauchen, wenn die ersten Schäden beseitigt sind und die Frage aufkommt, wie es nun weitergeht", so Magin.

Mittagstisch für Betroffene

Im Gebiet des Bistums Speyer sind den Angaben zufolge durch die Überschwemmungen zwar "derzeit keine größeren Schäden an Kirchen und kirchlichen Einrichtungen zu vermelden". Im Caritas-Altenzentrum St. Barbara im saarländischen Sankt Ingbert sei es aber durch heftige Regenfälle zu Schäden am Dach gekommen, wodurch Bewohner vorübergehend in andere Zimmer verlegt werden mussten. 

In der Gemeinde Mandelbachtal seien in einigen kirchlichen Gebäuden Keller vollgelaufen. Die zunächst kritische Lage in Blieskastel - hier waren das Altenzentrum sowie eine Einrichtung für psychisch Kranke vom Hochwasser bedroht - habe sich mittlerweile entspannt, hieß es am Dienstagnachmittag.

Betroffene kirchliche Gebäude

Die Pressesprecherin des Bistums Trier, Judith Rupp, sagte auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): "Wir haben Informationen, dass einzelne kirchliche Gebäude vom Hochwasser betroffen sind, aber noch keinen detaillierten Überblick." Betroffen war etwa die katholische Kita St. Johannes in Neunkirchen-Wellesweiler. 

Hier war der Keller voll Wasser gelaufen; inzwischen ist er wieder leergepumpt. Auf Facebook postete Pfarrer Clemens Kiefer Vorher-Nachher-Bilder. Im saarländischen Kleinblittersdorf habe die Caritas einen Mittagstisch für Betroffene eingerichtet, sagte Rupp weiter. Das Angebot, kirchliche Gebäude als Ausweichquartiere zu nutzen, sei zwar gemacht, "wird bislang aber meines Wissens nach nicht genutzt".

Caritas-Chef plädiert für Zusammenhalt

Katja Göbel, Leiterin des Katholischen Büros Saarbrücken, sagte gegenüber DOMRADIO.DE: "Wir stehen wirklich bereit, sowohl mit Wohnraum, mit direkter Hilfe aber auch mit der Notfallseelsorge." Von den Pfarrern höre sie aber: "Jetzt ist man im Aufräummodus und in ein, zwei Tagen wird dann sicher auch die Seelsorge stärker angefragt werden." Die Caritas habe mobile Stationen für die Versorgung mit Essen. Kleiderkammern würden geöffnet.

Der Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes im Bistum Trier, Domkapitular Benedikt Welter, verwies auf Erfahrungen aus der Flutkatastrophe 2021. Diese hätten gezeigt, wie wichtig es sei, "dass sich Menschen in ihrer Notsituation nicht alleine gelassen fühlen und direkt Hilfe bekommen".

Quelle:
KNA