Das sagte Adveniat-Geschäftsführerin Tanja Himer bei Vorstellung des Jahresberichts am Mittwoch in Essen. Das Spendenvolumen sei im Vergleich zum Vorjahr um 200.000 Euro kleiner. Die Gelder fließen zum Beispiel in langfristige Bildungs- und Entwicklungsprojekte, werden aber auch als Soforthilfen vergeben. So seien 70.000 Euro an Projektpartner in den brasilianischen Regionen, die von den schweren Überschwemmungen betroffen sind, gezahlt worden. Weitere sollen folgen.
Adveniat-Bischof Franz-Josef Overbeck rief dazu auf, die Ursachen für solche Naturkatastrophen nicht aus dem Blick zu verlieren: "Es sind ganz besonders die Länder und Menschen des Globalen Südens, die unter den Folgen des vor allem in den reichen Industrieländern verursachten Klimawandels leiden."
Politische Verantwortung im Chaos-Land Haiti
Am Beispiel von Haiti schilderten die Adveniat-Spitzen auch die politische Verantwortung des Hilfswerks im Dienst von Frieden und Versöhnung. Haiti wird von einem bewaffneten Bandenkrieg heimgesucht, unter dem vor allem die Zivilbevölkerung leidet. Dort nutzt Adveniat nach Angaben von Geschäftsführerin Himer kirchliche Strukturen vor Ort, um "einerseits direkt die Menschen mit Nahrungsmitteln und Medikamenten zu versorgen, und andererseits Bischöfe und Priester zu unterstützen, die nach wie vor zum politischen Dialog aufrufen und auf friedliche Lösungen drängen".
Motto "Glaubt an uns, bis wir es tun"
Bischof Overbeck kündigte bei der Jahrespressekonferenz an, bei der kommenden bundesweiten Adveniat-Weihnachtsaktion sollten Jugendliche im Zentrum stehen. Overbeck erläuterte das Motto "Glaubt an uns, bis wir es tun". So sei Lateinamerika im Vergleich zu Europa ein junger Kontinent. Mit dem Motto wolle Adveniat zeigen, dass «wir die Kraft und das Vertrauen haben, in junge Menschen zu investieren - bis sie es selbst tun".
Als Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland unterstützt Adveniat Projektpartner in 21 Ländern. Eine wichtige Spendenquelle ist die alljährliche Weihnachtskollekte, die aus den Kirchengemeinden an das Hilfswerk geht. Adveniat bilanziert im diesjährigen Jahresbericht den Zeitraum vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023.