Das teilte die israelische Antikenbehörde (Donnerstag) mit. Demnach fanden die Forscher demnach etwa zehn Darstellungen von unterschiedlichen Schiffen, die von unterschiedlichen Personen in den Stein geritzt worden seien. Die Detailgenauigkeit zeige eine Vertrautheit der Künstler mit dem maritimen Leben, so die Archäologin Deborah Cvikel. Die Zeichnungen reichten von Ruderschiffen bis zu Zweimastern.
Ein Fenster in die Welt der christlichen Pilger vor 1.500 Jahren
Nach Einschätzung der Forscher handelt es sich bei den Zeichnungen um einen "Gruß christlicher Pilger, die mit dem Schiff im Hafen von Gaza ankamen" und ihren Weg zu den Heiligen Stätten in Jerusalem, Bethlehem oder dem Sinai fortsetzten. Die Ausgrabungsstätte, die nach Forscherangaben etwa einen Tagesmarsch vom antiken Hafen von Gaza entfernt an der alten Römerstraße nach Beerscheba liegt, öffne "ein Fenster in die Welt der christlichen Pilger, die vor 1.500 Jahren das Heilige Land besuchten", erklärte der Direktor der Antikenbehörde, Eli Escusido. Zudem liefere sie Belege aus erster Hand für die
Schiffe, mit denen sie reisten, und die maritime Welt jener Zeit.
Gaza, das zum Fünf-Städte-Bund der Philister ab dem 12. Jahrhundert v. Chr. gehörte, entwickelte sich um die Zeitenwende zu einem der wichtigsten Häfen des östlichen Mittelmeeres. In byzantinischer Zeit verliefen hier wichtige Handelsrouten. 1997 wurden bei Bauarbeiten südlich von Gaza-Stadt Überreste einer großen Klosteranlage mit drei aufeinanderfolgenden Kirchen gefunden, die die über einen Zeitraum von mehr als 400 Jahren um das Grab des heiligen Hilarion errichtet wurden.
Stätte deutet auf massiven christlichen Pilgertourismus hin
Anordnung und Ausbau der Stätte deuten laut dem verantwortlichen französischen Archäologen Rene Elter auf massiven christlichen Pilgertourismus. Die Funde, die im Zuge von Erschließungsarbeiten für ein Stadterweiterungsprojekt südlich von Rahat gemacht wurden, sollen am 4. Juni im Rahmen einer Konferenz erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden.