Trauer nach plötzlichem Tod von Uni-Rektor Anelli

Aus dem sechsten Stock gestürzt

Italiens Bischöfe zeigen sich betroffen über den Tod des Rektors der Katholischen Universität Mailand, Franco Anelli. Laut Medienberichten nahm sich der 60-Jährige offenbar das Leben. Er stürzte aus seiner Wohnung im sechsten Stock.

Mailänder Dom / © Andreas Gebert (dpa)
Mailänder Dom / © Andreas Gebert ( dpa )

Die Tat geschah am späten Donnerstagabend. Die Polizei ermittele, ob Fremdeinwirkung ausgeschlossen werden kann. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, sprach am Freitag Anellis Mutter, seinen Angehörigen, der Gemeinschaft der Universität und der Klinik-Agostino-Gemelli-Stiftung sein Beileid aus. Ihnen habe der Verstorbene sein Leben gewidmet. Auch Politiker von Regierungsparteien und Opposition äußerten sich bestürzt über den Tod des landesweit bekannten Juristen.

Anelli leitete die Universität mit Büros in Mailand, Rom, Brescia, Cremona und Piacenza seit 2013. Seine nunmehr dritte Amtszeit wäre laut Medienberichten Ende Oktober abgelaufen. Am Donnerstag habe an der Universität die Vorauswahl zur Ernennung des neuen Rektors begonnen; Anelli habe nicht zu den Kandidaten gehört.

Stichwort: Erzbistum Mailand

Mit über fünf Millionen Katholiken gehört das Erzbistum Mailand zu den größten Kirchenbezirken der Welt. Es zählt mehr Gläubige als Sao Paolo, Chicago, Los Angeles oder Manila. An ihrer Spitze standen bedeutende Bischofsgestalten: der Kirchenlehrer Ambrosius (337-97), der große Reformtheologe Karl Borromäus (1538-84) und - wenn auch nur zu einem kurzen Intermezzo zwischen Staatssekretariat und "Appartamento" - der Selige Konzilspapst Paul VI. (1963-78).

 Touristen fotografieren sich mit Mundschutz vor der Kathedrale in Mailand / © Claudio Furlan (dpa)
Touristen fotografieren sich mit Mundschutz vor der Kathedrale in Mailand / © Claudio Furlan ( dpa )
Quelle:
KNA