Das sagte der Erzbischof von München und Freising in seinem Beitrag "Zum Sonntag", der am Wochenende beim Bayerischen Rundfunk gesendet wird.
"Das Europäische Parlament ist das einzige übernationale wirkmächtige Parlament der Welt", sagte der Kardinal weiter. Das sollte man nicht für selbstverständlich halten, sondern dazu beitragen, "dass dieses Parlament und damit die Europäische Union auch in der Zukunft auf den Werten aufbauen können, die gerade auch durch das christliche Menschen- und Gottesbild geprägt sind".
Hohes Ethos politischen Handelns
Er betonte die biblisch bezeugte, unbedingt gleiche Würde aller Menschen. "Aus christlichem Glauben lassen sich darum völkischer Nationalismus, Egoismus, Populismus, Rassismus und Menschenverachtung niemals begründen."
Ebenso könne der Bezug auf Gott niemals bedeuten, dass sich Menschen über Menschen erheben. Das hohe Ethos politischen Handelns heiße, sich der Verfassung und dem Volk zu verpflichten.
Das Bestmögliche für Europa wollen
Er sei allen dankbar, die ehren- oder hauptamtlich ein Amt übernähmen und das Bestmögliche für Deutschland und für Europa wollten, erklärte der Kardinal: "Was wir alle dazu tun können, ist: wählen zu gehen. Das ist Ausdruck unserer Freiheit und unserer Verantwortung."
Europawahl
Alle 5 Jahre wählen die Bürger und Bürgerinnen der Europäischen Union (EU) ein neues Europäisches Parlament. Alle, die wählen gehen, entscheiden mit, wer die Bürger und Bürgerinnen im Europäischen Parlament vertritt. Gewählt wird in allen Staaten der EU.
