Der Vatikan warnt vor falscher Propaganda zum Thema Migration bei den bevorstehenden Europawahlen. Mitunter werde der Eindruck erweckt, ein Migrant unternehme seine Flucht aus Spaß oder Abenteuerlust, so der Leiter der vatikanischen Entwicklungsbehörde, Kardinal Michael Czerny. Das sei "falsch, falsch, falsch" und auch bedauerlich, "dass wir diesbezüglich immer wieder insistieren müssen", betonte er vor Journalisten am Montag im Vatikan.
Hilfe, Mitgefühl und Nächstenliebe
Sich mit der Realität der Flüchtlinge auseinanderzusetzen und sie zu verstehen, sei äußerst wichtig, so der Kardinal weiter. Wähler sollten dabei helfen, dem Thema seine Abstraktheit zu nehmen, beispielsweise Migranten statt Migration zu sagen. Migration werde oft als eine weltweite Krise bezeichnet; das mache vielen Angst. In den Geflüchteten Menschen zu sehen, Brüder und Schwestern, verändere die Sicht. Denn Geschwister könnten kein globales Problem sein, so Czerny. Herausforderungen für diese Menschen könnten hingegen mit ein wenig Hilfe, Mitgefühl und Nächstenliebe überwunden werden.