Neue Krypto-Briefmarke des Kölner Doms vorgestellt

Fehlerbehaftete Marke

Der Kölner Dom wird digital. Das Wahrzeichen gibt es seit diesem Donnerstag als digitale Briefmarke. Das Motiv stammt von einer Künstlichen Intelligenz, die doch erstaunlich menschlich sei, meint Dompropst Guido Assmann.

Krypto-Briefmarke Kölner Dom / © Niklas Hesselmann (KNA)
Krypto-Briefmarke Kölner Dom / © Niklas Hesselmann ( KNA )

Den Kölner Dom gibt es ab sofort als Krypto-Briefmarke. "Wenn der Kölner Dom eine Briefmarke ziert, dann ist das gut", sagte Dompropst Guido Assmann, leitender Geistlicher am Kölner Dom, am Donnerstag bei der Vorstellung der Marke in Köln. Die Künstliche Intelligenz Dall-E gestaltete maßgeblich das neue Postwertzeichen.

Mit dieser Briefmarke frankierte Schreiben seien "eine Einladung, zu uns nach Köln zu kommen". Die klassische nassklebende Variante gibt es in einer Auflage von 982.000 Stück, von der digitalen Variante sind es 100.000 Exemplare.

Guido Assmann / © Harald Oppitz (KNA)
Guido Assmann / © Harald Oppitz ( KNA )

Die digitale Version der Briefmarke ist mit einer digitalen Besitzurkunde versehen (Non Fungible Token/nicht-ersetzbare Token).

Damit wird gewährleistet, dass es diese Marke nur ein einziges Mal gibt. Jede Marke bekommt eine individuelle Kennung und ist so vor Fälschungen und Kopien geschützt. Sie kann in einer Wallet genannten, digitalen Geldbörse aufbewahrt werden.

Fehler: Dom mit einem Hängegerüst dargestellt

Alexander Plum vom Produktmanagement der Deutschen Post machte deutlich, dass Künstliche Intelligenz nicht fehlerfrei sei. Auf der Marke ist der Dom mit einem Hängegerüst dargestellt, das letzte dieser Art wurde im Jahr 2021 abgenommen. Während es das Gerüst in der Vergangenheit gab, ist die Fensterrosette über dem Hauptportal eine Erfindung der KI. "Man bekam der KI nicht beigebracht, dass es das nicht gibt", so Plum.

Assmann sieht die Fehler der KI gelassen: "KI kann vieles, aber nicht Perfektion. Ist das nicht eigentlich ironischerweise sehr menschlich?" Künstliche Intelligenz könne ein Hilfsmittel etwa in der Glaubenskommunikation sein, ersetzen werde sie Seelsorger jedoch nicht, ist sich Assmann sicher. Mit Blick auf den Dom sagte er: "Der wahre Dom ist menschengemacht und den gibt es nur in Köln."

Krypto-Briefmarken Kölner Dom / © Niklas Hesselmann (KNA)
Krypto-Briefmarken Kölner Dom / © Niklas Hesselmann ( KNA )

Die Krypto-Briefmarke des Kölner Doms ist die zweite der Deutschen Post in der Serie "Historische Bauwerke in Deutschland". Das erste Motiv war das Brandenburger Tor im November 2023. 

Die Dom-Briefmarke hat einen Wert von einem Euro. Die digitale Briefmarke gibt es in den Farben pink (2.000 Exemplare), blau (10.000), lila (25.000) und gelb (63.000). Die Farbe könne man sich beim Kauf nicht aussuchen, sagte Plum. Es gebe jedoch die Möglichkeit, ein Paket von vier Marken zu erwerben, in dem garantiert jede Farbe einmal vertreten sei.

Stationen der Kölner Domgeschichte

1248 Grundsteinlegung für den gotischen Neubau unter Erzbischof Konrad von Hochstaden.

1322 Chorweihe; allmählich entstehen die unteren Teile von Mittelschiff, Querhäusern und Seitenschiffen sowie der Südturm bis zu einer Höhe von 59 Metern.

1560 Einstellung des Baubetriebs.

1794 Nach dem französischen Einmarsch dient der Torso des Doms als Futtermagazin und Gefangenenlager.

1815 Nach den napoleonischen Befreiungskriegen wird der Kölner Dom für die Romantiker zu einem Symbol der deutschen Nationalbewegung.

Blick auf den Kölner Dom / © Wondervisuals (shutterstock)
Blick auf den Kölner Dom / © Wondervisuals ( shutterstock )
Quelle:
KNA