Kölner Stadtdechant spricht von EM als Fest der Begegnung

"Als Mannschaft gemeinsam das Ziel erreichen"

Die Fußball-Europameisterschaft hat am Freitagabend in Deutschland begonnen. Nach den Worten des katholischen Kölner Stadtdechanten Robert Kleine hat die EM die Chance, ein Fest der Begegnung von Nationen und Kulturen zu sein.

Ökumenischer Gottesdienst zum Auftakt der Fußball-EM 2024 mit Stadtdechant Robert Kleine, Stadtsuperintendent Bernhard Seiger und Pastorin Gesche Tuchtfeld-Haug. (DR)
Ökumenischer Gottesdienst zum Auftakt der Fußball-EM 2024 mit Stadtdechant Robert Kleine, Stadtsuperintendent Bernhard Seiger und Pastorin Gesche Tuchtfeld-Haug. / ( DR )

"Eine Feier der europaweiten Gemeinschaft, eine Gelegenheit, ein intensives Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln", sagte er am Samstag in einem ökumenischen und mehrsprachigen Gottesdienst zur EM im Kölner Dom. 

"Aber genauso gut kann die EM Konkurrenz, Respektlosigkeit oder Gewalt fördern: Solange wir nur die Gemeinschaft zu den Gleichgesinnten suchen und die anderen nur als Gegner sehen, die wir auf dem Spielfeld besiegen wollen, sind die Fußballspiele bitterer Ernst."

Von Jesus lernen

Es gehe darum, von Jesus und seiner aus seinen Jüngern bestehenden Mannschaft zu lernen. "Dann werden wir auch die friedvolle und freundschaftliche Begegnung mit den Menschen, die andere Teams anfeuern, suchen", unterstrich Kleine. 

"Das Wichtige ist dann nicht das Anfeuern desselben Teams, sondern das interessante und bereichernde Zusammensein mit Menschen, die anders denken und fühlen als wir."

 Auch der christliche Glaube sei ein Mannschaftssport - wie der Fußball. "Ein gutes Miteinander ist trotz aller Unterschiede möglich, wenn es eine gemeinsame Mitte und ein gemeinsames Ziel gibt", unterstrich der Kölner Stadtdechant."

Wenn keiner alleine groß rauskommen will als Einzelkämpfer, der nicht abspielen kann, sondern so gut wie möglich die Mannschaft gemeinsam das Ziel erreichen will, unterstützt."

"Sport schafft Begegnung, Freude und Glück"

Ähnlich äußerte sich auch der evangelische Stadtsuperintendent Bernhard Seiger. "Der Sport kann uns helfen, Fairness zu lernen, er schafft Begegnung, Freude und Glück", betonte er. Der Theologe unterstrich auch die besondere Rolle der Hymnen - sowohl im Stadion als auch die Gesänge in den Kirchen: 

"Wir singen und lassen uns mitreißen. Wir wissen, die Hymnen haben schon andere vor uns gesungen, und wir selber auch schon, und sie geben Halt und Trost." Sie zeigten, dass man nicht alleine sei, dass die Gemeinschaft einen trage und man nach Niederlagen wieder gemeinsam aufstehe.

Die UEFA Euro 2024 findet vom 14. Juni bis zum 14. Juli in mehreren deutschen Städten statt. Das Finale ist in Berlin geplant.

Quelle:
epd