Innsbruck präsentiert 1.500 Jahre alten Reliquienschrein

Bei Grabungen entdeckt

In Innsbruck wird an diesem Dienstag ein wertvoller archäologischer Fund erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Es handelt sich um einen mindestens 1.500 Jahre alten christlichen Reliquienschrein aus Irschen in Kärnten.

Innsbrucker Altstadt mit Spitalskirche / © Israel Hervas Bengochea (shutterstock)
Innsbrucker Altstadt mit Spitalskirche / © Israel Hervas Bengochea ( shutterstock )

Dies teilte die Universität Innsbruck mit. Seit Sommer 2016 führen Innsbrucker Archäologen dort Grabungen bei einer spätrömischen Höhensiedlung durch.

Im August 2022 fanden sie den Angaben zufolge in einer spätantiken Kirche einen etwa 20 mal 30 Zentimeter großen Marmorschrein, im Bereich eines Seitenaltars unter Steinplatten verborgen.

Sehr zerbrechliches Reliquiar

Der Schrein enthielt laut Mitteilung der Universität eine stark fragmentierte, mit christlichen Motiven reich verzierte "Dose" (Pyxis) aus Elfenbein; ein Reliquiar, wie es normalerweise bei Verlassen einer Kirche als "Heiligstes" mitgenommen wird, in diesem Fall aber dort zurückgeblieben sei. Seit dem Fund werde das sehr zerbrechliche Reliquiar an der Universität Innsbruck konserviert.

Was sind Reliquien?

Reliquien - vom lateinischen "reliquiae" abgeleitet - sind die sterblichen Überreste von als heilig verehrten Personen. Primäre Reliquien sind dabei die Leichname von Seligen oder Heiligen, größere Körperteile von diesen oder die komplette Asche ihrer verbrannten Körper.

Ein Reliquiar in Gestalt einer Reliquienprozession aus dem Jahr 1893 / © Oliver Berg (dpa)
Ein Reliquiar in Gestalt einer Reliquienprozession aus dem Jahr 1893 / © Oliver Berg ( dpa )
Quelle:
KNA