Für den Berliner Erzbischof Heiner Koch ist der katholische NS-Widerstandskämpfer Erich Klausener (1885-1934) heute noch aktuell, weil er sich selbst korrigieren konnte.
Klausener habe verstanden, dass seine anfängliche Hoffnung, mit den Nationalsozialisten zu einer Einigung und Verständigung zu kommen, ein Irrtum war, sagte Koch in einem vorab veröffentlichten Beitrag für den RBB-Hörfunk. "Und er hat die richtigen Konsequenzen gezogen."
"Katholische Aktion" versus Nazis
Als Leiter der "Katholischen Aktion" habe Klausener "das Unrecht und die Menschenfeindlichkeit des neuen Regimes" benannt. Er wurde aus Sicht von Koch, der wie Klausener aus Düsseldorf stammt, zu einem der "wichtigsten Glaubenszeugen Berlins", der den Nazis widerstand. Am 30. Juni 1934 wurde Erich Klausener als hoher preußischer Beamter in seinem Büro von einem SS-Mann erschossen.
"Fehler eingestehen und mit aller Entschiedenheit korrigieren, das ist eine Qualität, die heute mindestens genauso wichtig ist wie vor 90 Jahren", zeigte sich Erzbischof Koch überzeugt.