Zentrum des Lutherischen Weltbundes verabschiedet Direktorin

Mit Kreativität und Hoffnungskraft

Die bisherige Direktorin des Zentrums des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Wittenberg, Inken Wöhlbrand, ist am Samstag aus ihrem Amt verabschiedet worden. Die Theologin Anna Krauß wird am 1. September ihre Nachfolge antreten.

Inken Wöhlbrand (2012) / © Jens Schulze (epd)
Inken Wöhlbrand (2012) / © Jens Schulze ( epd )

Den Festgottesdienst in der Stadtkirche St. Marien leitete die Vorsitzende des Deutschen LWB-Nationalkomitees, Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. 

Wöhlbrand wird nach Angaben des LWB in den Pfarrdienst der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland zurückkehren. Sie hatte das Amt in Wittenberg seit Oktober 2018 inne.

Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kuehnbaum-Schmidt / ©  Nancy Heusel (epd)
Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kuehnbaum-Schmidt / © Nancy Heusel ( epd )

Wöhlbrand ermöglichte laut Kühnbaum-Schmidt mit Kreativität und Hoffnungskraft vielen Menschen aus der lutherischen Weltgemeinschaft, miteinander im Austausch über lutherische Identität zu sein. 

Begegnungen zwischen Personen und Regionen

Auch in den Jahren der Corona-Pandemie habe Wöhlbrand die Begegnungen zwischen Personen und Regionen des Weltbundes in neuen Formaten ermöglicht und gestaltet, erklärte die Landesbischöfin.

Kühnbaum-Schmidt betonte in ihrer Predigt die Bedeutung des neuen "Global Songbook 2024" des LWB. Es enthält über 200 Stücke aus den sieben LWB-Regionen. Die Lieder schafften Verbindung und Gemeinschaft in einer Welt, die immer mehr auseinanderzudriften scheine, sagte die Vorsitzende des Deutschen LWB-Nationalkomitees.

Das 2009 gegründete LWB-Zentrum in Wittenberg organisiert nach eigenen Angaben internationale Fortbildungen, Tagungen und Seminare für Menschen aus den 150 Mitgliedskirchen des LWB. Das Zentrum ist demnach Ansprechpartner für Besuchergruppen aus aller Welt und verantwortet das ökumenische Projekt Luthergarten.

Lutherstadt Wittenberg

Luther-Denkmal in Wittenberg (DR)
Luther-Denkmal in Wittenberg / ( DR )

Um 1180 wurde Wittenberg erstmals urkundlich als Burgwadium erwähnt. Mehr als 100 Jahre später (1293) erhielt Wittenberg das Stadtrecht. Wirkliche Bedeutung erlangte die Stadt im Jahr 1502 mit der Gründung der Universität durch Kurfürst Friedrich III., auch Friedrich der Weise genannt. Er holte bekannte Leute wie Lucas Cranach d. Ä. und Albrecht Dürer nach Wittenberg.

Martin Luther (1483-1546) verbrachte die längste Zeit seines Lebens, rund 35 Jahre, in der Stadt. Erstmals kam er 1508 nach Wittenberg. In einer Sinnkrise stürzte er sich ins Theologiestudium.

Quelle:
epd