Trotz einer zuletzt leicht gestiegenen Peterspfennig-Kollekte befindet sich der Vatikan offenbar weiter in einer finanziell heiklen Lage. Dies geht aus Zahlen hervor, die der Heilige Stuhl am Wochenende veröffentlichte. Der Spendenanteil der Deutschen aus der Kollekte für den Papst ist seit Jahren rückläufig.
Allein für den Papst und seinen Apparat mussten 90 Millionen Euro aus dem Etat des Peterspfennigs aufgebracht werden. Für Hilfsprojekte wurden zudem 13 Millionen Euro veranschlagt. Aus dem Peterspfennig wurden demnach insgesamt Ausgaben in Höhe von 103 Millionen Euro getätigt.
Ausgaben doppelt über Einnahmen
Die Spenden der katholischen Gläubigen weltweit erbrachten jedoch 2023 lediglich 48,4 Millionen Euro. Hinzu kamen 3,6 Millionen aus Zinsen und ähnlichem. Die Gesamteinnahmen beliefen sich auf 52 Millionen. Laut Mitteilung wurden daher im vergangenen Jahr 51 Millionen Euro aus dem Vermögen des Peterspfennigs entnommen. Nur so kamen die angeforderten 103 Millionen Euro zusammen.
Unter den Spender-Nationen lagen die USA mit einem Anteil von 28,1 Prozent wie schon seit Jahren weit vorne, danach kommt Italien (6,4 Prozent). Es folgten Brasilien (3,9) und dann Deutschland gleichauf mit Südkorea (je 2,7 Prozent).
"Einstellige Millionenbetrag"
Der Spendenanteil der Deutschen betrug 2021 noch 4,9 Prozent, sackte im Folgejahr ab auf 3 Prozent und hat 2023 mit 2,7 Prozent einen neuen Tiefststand erreicht.
Ergänzend überwiesen die deutschen Bistümer nach Auskunft der Deutschen Bischofskonferenz vom Mittwoch einen "mittleren einstelligen Millionenbetrag" an den Heiligen Stuhl. Eine jährliche Summe von ungefähr 5 Millionen Euro überweisen die deutschen Bischöfe seit Jahrzehnten. Die Kirchensteuereinnahmen der deutschen Bistümer lagen 2023 bei rund sieben Milliarden Euro.